Weitere Garantien:Hypo Real Estate - das Milliardengrab

Der angeschlagene Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate erhält abermals milliardenschwere Garantien aus dem staatlichen Banken-Rettungsfonds.

Die schwer angeschlagene Immobilienbank Hypo Real Estate (HRE) erhält weitere Milliardengarantien des Staates. Der Bürgschaftsrahmen aus dem Bankenfonds Soffin sei für die Bankengruppe um zwölf Milliarden Euro auf nunmehr 42 Milliarden Euro erweitert worden, teilte das Institut am Dienstagabend in einer Pflichtveröffentlichung mit.

Weitere Garantien: In der Krise: Der Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate braucht noch mehr staatliche Hilfe als bislang bekannt.

In der Krise: Der Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate braucht noch mehr staatliche Hilfe als bislang bekannt.

(Foto: Foto: ddp)

Die Hypo Real Estate könne diese zusätzlichen Garantien dafür nutzen, im Juni fällige Schulverschreibungen abzusichern. Für ausgestellte Bürgschaften sei eine Provision von 0,5 Prozent im Jahr vereinbart worden.

Die Bank verhandelt den Angaben zufolge zudem weiter mit dem Bund über zusätzliche Maßnahmen. "Die Gespräche mit dem Soffin über die Gewährung längerfristiger und umfassender Maßnahmen zur Liquiditäts- und Kapitalunterstützung der Gruppe sind noch nicht abgeschlossen", hieß es in der Mitteilung.

Zuletzt war über einen Einstieg des Staates bei der Bank spekuliert worden. Dieser Schritt wurde nach Angaben aus mit den Gesprächen vertrauten Personen jedoch vorläufig vertagt.

Der Staat und einige Banken hatten der HRE im Herbst mit 50 Milliarden Euro unter die Arme gegriffen und sie damit vor dem Aus bewahrt.

Erst vor wenigen Wochen hatte die HRE bekanntgegeben, mehr als die Hälfte der 1800 Stellen streichen zu wollen.

Die Schwierigkeiten bei Hypo Real Estate waren vor allem durch Fehlspekulationen bei der irischen Tochter Depfa entstanden, die in US-Immobilien investiert hatte. Der Immobilienmarkt in den USA brach im Zuge der sogenannten Subprime-Krise ein.

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