Versicherer müssen ab dem neuen Jahr ihren Garantiezins für neue Lebensversicherungen senken - von 2,25 auf 1,75 Prozent. Der Garantiezins ist der Zins, mit dem Kunden sicher rechnen können. Für Versicherer markiert er die Obergrenze dessen, was sie auf die eingezahlten Prämien zahlen dürfen. Für bestehende Versicherungen wirkt der bisherige Garantiezins allerdings weiter.
Zudem senken die deutschen Lebensversicherer auch die laufende Verzinsung ihrer Kundengelder im kommenden Jahr so stark wie seit Jahren nicht. Die Überschussbeteiligung geht nach Daten von 63 Lebensversicherern im Mittel auf 3,86 Prozent zurück. Für das zu Ende gehende Jahr hatten die Versicherer im Schnitt noch 4,07 Prozent ausgeschüttet, 2009 waren es sogar noch 4,26 Prozent.
Die Branche muss dem Zinsrückgang sicherer Kapitalanlagen wie Bundesanleihen Tribut zollen. Zehnjährige Bundesanleihen rentieren heute nur noch mit 1,83 Prozent, vor einem Jahr waren es noch 2,94 Prozent. 50 Versicherer haben ihre Überschussbeteiligung auf den Sparanteil der Beiträge gesenkt, das sind nahezu 80 Prozent. Zwölf halten sie stabil, nur die Deutsche Ärzteversicherung zahlt mit 4,05 Prozent marginal mehr als vor einem Jahr.