Versicherungsaspekte:Tipps fürs Automobil-Leasing

Vollkasko, GAP-Deckung, selbst versichern oder das Serviceangebot des Anbieters nutzen - beim Thema Versicherung ergeben sich für den Kfz-Leaser ein ganze Reihe von Fragen. Hier werden sie beantwortet.

Matthias Autenrieth

Am leichtesten ist für den Privatkunden die Frage zu beantworten, ob er eine Vollkaskoversicherung für das geleaste Auto abschließen soll. Denn hier hat er meist gar keine andere Wahl, da die Leasinggeber in der Regel den Rundum-Versicherungsschutz für das Fahrzeug vorschreiben.

"Dies schützt Ihre finanzielle Unabhängigkeit", begründet ein großer Anbieter diese Restriktion auf seiner Website. Unerwähnt lässt er, dass sich dadurch auch das finanzielle Risiko des Leasinggebers erheblich reduziert, da dieser im Falle eines Unfalls vom Vollkaskoschutz direkt profitiert.

Aber auch wenn Sie auf eine Vollkaskoversicherung festgelegt sind, haben Sie als Leasingnehmer Versicherungs-Wahlmöglichkeiten mit denen Sie sich beschäftigen sollten: Dazu gehört beispielsweise der Abschluss einer Versicherung zur sogenannten GAP-Deckung.

Schutz bei Totalschaden oder Diebstahl

GAP, englisch für Lücke, darunter verstehen Leasing-Fachleute die Differenz zwischen Ablösewert und Wiederbeschaffungswert eines Fahrzeugs. Relevant wird diese Abweichung für den Leasingnehmer beim versicherungstechnischen "Untergang" des geleasten Fahrzeugs, also bei Totalschaden oder Diebstahl.

Eine GAP-Versicherung übernimmt in diesem Fall den Differenzbetrag zwischen dem, was die Kasko-Versicherung als Wiederbeschaffungswert ersetzt, und dem unter Umständen höheren Ablösewert, den der Leasing-Geber fordert.

Eine weitere Entscheidung ist die, ob man sich selbst versichern oder die Versicherungsvermittlung durch den Leasinggeber in Anspruch nehmen will. Im ersteren Fall besteht die Chance einer günstigeren Police, da die Angebote der Leasingunternehmen meist Pauschaltarife ohne Berücksichtigung eventueller Schadenfreiheitsrabatte sind.

Umgekehrt gilt: Wenn Ihre Versicherung Sie auf einem relativ hohen Schadensfreiheitstarif eingestuft hat, könnte Sie die Kfz-Versicherung über den Leasinggeber günstiger kommen. Ein Vergleich ist die Sache jedenfalls allemal wert. Zudem erspart der Abschluss über den Leasinggeber Zeit und Nerven, die Sie möglicherweise für die Suche nach der richtigen Versicherung benötigt werden.

Tipps fürs Automobil-Leasing

Individuelles Versicherungsangebot

Zumindest für Geschäftskunden sind die gesparte Zeit - und damit eingesparte Personalkosten - denn auch der Hauptgrund, sich für die Versicherungsvermittlung durch ein Leasingunternehmen zu entscheiden. "Rund 40 Prozent unserer Kunden nutzen den Versicherungsservice", sagt Bettina Heinen, Marketing-Leiterin bei Leaseplan, einem Kfz-Leasinganbieter für Geschäftskunden.

Preislich unterscheidet sich dabei das Kfz-Versicherungsangebot, das Leasinggeber für ihre Geschäftskunden erstellen, kaum von den Angeboten, die diese auf dem freien Markt erhalten können. Genau wie ein Versicherungsagent analysieren die Leasingunternehmen Fahrzeugflotte, Schadenshäufigkeit, Art der Schäden etc. und erstellen auf Grundlage der Analyseergebnisse ein individuelles Versicherungsangebot.

Die für den jeweiligen Kunden sinnvollste Versicherungsart ergibt sich dabei ebenfalls aus der Analyse. Im Gegensatz zu Privatpersonen sind Geschäftskunden nämlich nicht von vorneherein auf eine Vollkasko-Versicherung festgelegt sind.

Mit dem individuellen Service fahren Geschäftskunden allerdings in einem Punkt nicht unbedingt besser als die Privatkunden mit ihren Pauschaltarifen. Denn hier gilt, so Heinen: "Bei hoher Schadensquote zahlen sie hohe Prämien."

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