Verschiebungen an der Börse:Postbank steigt in den Dax auf

Im Kampf um einen der begehrten 30 Plätze im Deutschen Aktienindex hat die Postbank den Konkurrenten Merck ausgestochen. Das Institut wird nun Nachfolger für den Absteiger Schering.

Die Postbank wird Nachfolger des Pharmakonzerns Schering im wichtigsten deutschen Aktienindex Dax. Wie die Süddeutsche Zeitung am Dienstagabend aus Anlegerkreisen erfuhr, hat sich der für diese Entscheidung zuständige Arbeitskreis Aktienindizes der Deutschen Börse auf die Postbank statt auf das Pharmaunternehmen Merck als Nachfolger festgelegt. Die Index-Umstellung erfolgt in zwei Wochen am 18. September.

Verschiebungen an der Börse: Die Postbank ist in den Deutschen Aktienindex aufgestiegen.

Die Postbank ist in den Deutschen Aktienindex aufgestiegen.

(Foto: Foto: dpa)

In den vergangenen Wochen hatten die Postbank und Konkurrent Merck mehrfach die Favoritenrolle getauscht. Die Postbank war zwar mit einer Marktkapitalisierung von knapp fünf Milliarden Euro mit Abstand der größte in Frage kommende Kandidat für eine Mitgliedschaft im Leitindex, hatte aber beim Börsenumsatz lange nicht zu den 35 größten Unternehmen gezählt. Das ist aber eine Voraussetzung dafür, dass eine Firma überhaupt in den Index der 30 größten börsennotierten deutschen Unternehmen aufsteigen kann. Als Aufstiegskandidat war zwischenzeitlich auch Puma genannt worden, dem Sportartikelhersteller waren aber immer nur Außenseiterchancen eingeräumt worden.

Spekulationen über Verkauf

Die Postbank hatte die Schwelle beim Börsenumsatz erst in den vergangenen Tagen endgültig überschritten, nachdem erneute Spekulationen über einen angeblichen Verkauf der Postbank und eine sich beschleunigende Konsolidierung auf dem europäischen Bankenmarkt zusätzliche Aktienumsätze ausgelöst hatten. In Kreisen des Großaktionärs Post waren die Verkaufsgerüchte jedoch dementiert worden.

Der Arbeitskreis Aktienindizes entscheidet auch über die Zusammensetzung des Nebenwert-Idexes MDax, des Technologiewerte-Indexes TecDax und des Kleinwerte-Indexes SDax. Bei den Nebenwerten im MDax war bereits erwartet worden, dass es neben dem Wechsel zwischen Schering und Postbank weitere Veränderungen in den Indizes geben werde. Vivacon und Fielmann galten schon länger als Abstiegskandidaten, Fuchs Petrolub, Patrizia Immobilien und Deutz als Aufstiegskandidaten aus dem SDax in den MDax.

Finanzaufsicht untersucht

Am Dienstag wurde außerdem bekannt, dass die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) die jüngsten Kursturbulenzen der Postbank-Aktie untersucht. "Wir schauen uns den Vorgang routinemäßig an", sagte ein Sprecherin der Bankenaufsicht. "Derzeit haben wir aber keine konkreten Anhaltspunkte für Insiderhandel oder Marktmanipulationen." Die Behörde untersucht regelmäßig auffällige Kursbewegungen. In den meisten Fällen führen die Analysen aber nicht zu Konsequenzen.

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