Der US-Finanzkonzern Blackrock kauft die Vermögenssparte der britischen Barclays-Bank, Barclays Global Investors (BGI), und steigt damit zum weltgrößten Anlageverwalter auf. Durch das 13,5 Milliarden Dollar (9,7 Milliarden Euro) teure Geschäft stehe die Branche vor einem Umbruch, sagte Blackrock-Vorstandschef Laurence Fink.
Mit Barclays Global Investors hat sich der US-Finanzkonzern Blackrock ein Juwel gesichert.
(Foto: Foto: AP)Seine Firma kann das von ihr verwaltete Vermögen durch das Geschäft mehr als verdoppeln - auf rund 2,7 Billionen Dollar. Blackrock zahlt für BGI 6,6 Milliarden Dollar in bar und den Rest in Aktien. Barclays wird künftig mit rund 20 Prozent an Blackrock beteiligt sein, Barclays-Chef John Varley und Präsident Bob Diamond ziehen in Blackrocks Direktorium ein.
Die britische Bank, die im Gegensatz zu vielen heimischen Konkurrenten im Zuge der Krise auf Staatshilfe verzichtet hat, will durch das Geschäft seine Kapitalbasis aufbessern. Die Briten rechnen insgesamt mit einem Nettozuwachs von 8,8 Milliarden Dollar und einem Anstieg ihrer Kernkapitalquote um 1,5 Prozentpunkte.
Begehrtes Kronjuwel
Barclays Global Investors gilt als Kronjuwel von Barclays, an dem neben Blackrock auch die Bank of New York Mellon interessiert gewesen sein soll. Barclays will seine Anteile am neuen Unternehmen Blackrock Global Investors längerfristig halten.
Der Konzern mit Sitz in San Francisco hat eine Marktkapitalisierung von rund 34 Milliarden Dollar. Er wurde vor 35 Jahren gegründet und rekrutiert viele seiner Führungskräfte von der bekannten Universität im nahe gelegenen Berkeley.
An der Börse in London wurde die Nachricht zurückhaltend aufgenommen: Barclays-Titel fielen bis zum Mittag um über drei Prozent. Allerdings hatten die Papiere bereits in den letzten Tagen kräftig zugelegt, als sich das Geschäft abzeichnete.