Mit 182,5 Milliarden Dollar (130 Milliarden Euro) hat der amerikanische Staat den Versicherungskonzern AIG vor dem Kollaps bewahrt. Die Verursacher saßen damals in der Abteilung für Finanzprodukte. Sie waren es, die den ehemals weltgrößten Versicherer mit ihren riskanten Geschäften an den Rand des Abgrunds brachten.
Der Versicherungskonzern AIG zahlt 100 Millionen Dollar an seine Mitarbeiter aus - und es könnten noch mehr werden.
(Foto: Foto: AFP)Nun werden die Zocker von einst - oder deren Nachfolger - fürstlich entlohnt. Einem Bericht der New York Times zufolge wird AIG Boni in Höhe von 100 Millionen Dollar an Manager auszahlen. Die Empfänger sitzen demnach auch in der Abteilung für Finanzprodukte, die für den Niedergang des US-Versicherers verantwortlich gemacht wird.
Nach massiven Protesten gegen hohe Boni bei der AIG im vergangenen Jahr hatte die Versicherung nun eine Reduzierung der Zahlungen vereinbart. Darauf ließen sich Unternehmensangaben zufolge 97 Prozent der Angestellten in der Finanzmarktsparte ein. Sie sollen insgesamt 20 Millionen Dollar weniger erhalten als ihnen theoretisch zustünden.
Boni-Feuerwerk bei Bank of America
Zum Ausgleich zahlt die Versicherung ihnen die Boni bereits jetzt. Wer der Reduktion nicht zugestimmt hat, soll das Geld im März erhalten. Dann ist voraussichtlich nochmals eine Dollar-Summe im zweistelligen Millionenbereich fällig. US-Medien rechnen mit Boni von insgesamt 195 Millionen Dollar in diesem Jahr.
Die Versicherung hatte sich mit faulen Immobilienkrediten massiv verspekuliert, weshalb die US-Regierung einspringen musste. Heute gehört das Unternehmen zu 80 Prozent dem Staat. Das Unternehmen war nach dem Beginn der Finanzkrise mehrfach in die Kritik geraten.
So spendierte der Konzern einigen Managern kurz nach der staatlichen Rettungsaktion einen 440.000-Dollar-Aufenthalt in einem kalifornischen Luxushotel. Wenig später sorgte eine 86.000 Dollar teure Jagdpartie in England für Empörung.
Jede Menge Geld verteilt auch die Bank of America unter ihren Investment-Bankern und Händlern - insgesamt vier Milliarden Dollar (2,86 Milliarden Euro) an Boni zahlt das Institut. Jeder Manager erhalte für 2009 im Durchschnitt zwischen 300.000 und 500.000 Dollar, berichtete das Wall Street Journal unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Die Bank war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
