US-Banken:Milliardenabschreibungen bremsen JP Morgan

J.P. Morgan Chase kommt nicht aus den Negativschlagzeilen heraus: Das Institut muss wegen der Kreditkrise im laufenden Quartal weitere Milliarden abschreiben.

Die Wertverluste bei Kreditpapieren lägen bei mindestens 1,5 Milliarden Dollar (1,0 Milliarden Euro), wie J.P. Morgan Chase mitteilte. Die Bereinigungen fallen damit höher aus als im Vorquartal. Bislang steckte die zu den drei größten US-Banken zählende J.P. Morgan Chase die Turbulenzen besser weg als die meisten Konkurrenten. Im zweiten Quartal halbierte sich der Gewinn nach Abschreibungen von 1,1 Milliarden Dollar auf 2,0 Milliarden Dollar. Die Bank schrieb damit trotz der Finanzkrise bisher stets deutlich schwarze Zahlen.

Auch die viertgrößte US-Bank Wachovia ist im zweiten Quartal noch tiefer in die roten Zahlen gestürzt als zunächst bekanntgegeben. Der Verlust habe 9,1 Milliarden Dollar betragen statt der ursprünglich angegebenen knapp 8,9 Milliarden Dollar, teilte die Bank mit. Grund seien Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten. Die Bank steht laut Medienberichten kurz vor einem milliardenschweren Vergleich zur Rücknahme unverkäuflicher Spezial-Anleihen von ihren Kunden.

Insgesamt haben Finanzhäuser weltweit laut Schätzungen rund 500 Milliarden Dollar wegen der Krise abschreiben müssen.

Wachovia streicht zudem nochmals 600 mehr Stellen als bisher geplant. Insgesamt sollen nun fast 7000 Mitarbeiter ihren Job verlieren, rund 4400 offene Stellen werden überdies nicht mehr besetzt. Insgesamt fallen damit knapp zehn Prozent der zuletzt rund 120.000 Arbeitsplätze weg.

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