Trubel am New Yorker Aktienmarkt:Dow Jones schließt im Minus

Kurz keimte Hoffnung auf: Der Dow Jones verbuchte zu Handelsbeginn ein Minus von fast einem Prozent, stabilisierte sich dann, um letztlich wieder im Minus zu schließen. Der Dax steht noch deutlicher im Minus und verbuchte zwischenzeitlich ein neues Jahrestief.

Die US-Aktienmärkte haben am Freitag erneut mit Verlusten geschlossen. Die Wall Street hat die vierte Woche in Folge mit Verlusten beendet. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte sank um 1,6 Prozent auf 10.817 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 verlor 1,5 Prozent auf 1123 Zähler ein. Der Index der Technologiebörse Nasdaq schloss 1,6 Prozent im Minus bei 2341 Punkten.

Dow Jones Industrial Average Closes Below 11,000 Mark

Auch an der Wall Street gibt es keine wirkliche Entspannung.

(Foto: AFP)

Der US-Aktienmarkt war zunächst mit Verlusten in den Handel gestartet. Der Leitindex Dow Jones Industrial gab zum Auftakt an der Wall Street fast ein Prozent nach, erholte sich dann wieder und drehte kurzzeitig ins Plus.

Bereits am Donnerstag hatten Sorgen um eine Abschwächung des weltweiten Wirtschaftswachstums die Kurse an der Wall Street tief ins Minus gedrückt. In einem weiter sehr nervösen Marktumfeld schloss der Dow am Donnerstag um 3,68 Prozent tiefer bei 10.990,58 Punkten.

Der Dax stürzte am Freitag zwischenzeitlich um mehr als vier Prozent ab und pendelte sich schließlich bei einem Minus zwischen drei und vier Prozent ein. Nach Handelsbeginn in New York erholte er sich etwas und schloss bei 5480 Punkten - was einem Minus von 2,19 Prozent entspricht. Zuvor war der deutsche Leitindex unter die Marke von 5400 Punkten gefallen. Das war der tiefste Stand seit November 2009. Am Donnerstag hatte der Dax den Handel mit einem Abschlag von 5,8 Prozent beendet - dem größten Minus seit 2008.

Auch in London und Paris ging es weiter nach unten: Der FTSE in London gab um rund drei Prozent nach und rutschte unter die symbolische Marke von 5000 Punkten. Hier waren wie überall vor allem die Banken unter Druck. In Paris gab der Index CAC-40 um 3,43 Prozent nach und landete damit unter der Marke von 3000 Punkten. Die Nervosität an den Märkten sei weiterhin hoch und die Reaktionen seien "schnell und heftig", sagte Analyst Joshua Raymond von City Index in London.

Zuvor hatten die Börsen in Asien ebenfalls im Minus geschlossen. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index verlor zum Handelsschluss 2,51 Prozent oder 224,52 Punkte auf 8719,24 Zähler - das war der tiefste Stand seit Mitte März.

In Lateinamerika ist die weltweite Nervösität ebenfalls zu spüren. Die drei Hauptbörsen sind am Freitag mit Verlusten ins Wochenende gegangen. Im brasilianischen São Paulo verlor der Index der Bovespa-Börse (Ibovespa) 686,47 Zähler oder 1,29 Prozent und schloss bei 52 447,63 Punkten. Der IPC-Index in Mexiko-Stadt sank 109,74 Punkte oder 0,33 Prozent auf einen Endstand von 33 136,89 Zählern. Im Börsenhandel in Argentiniens Hauptstadt Buenos Aires gab der Merval-Index 45,11 Zähler oder 1,57 Prozent auf 2825,38 Punkte ab.

Händler machten Sorgen vor einem Abgleiten der US-Wirtschaft in eine Rezession sowie vor einem Übergreifen der Euro-Schuldenkrise auf das Bankensystem für die Kursverluste verantwortlich. Bauchschmerzen bereitete den Anlegern eine ganze Reihe schwacher US-Konjunkturdaten: Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe legten unerwartet stark zu, die Teuerung fiel höher aus als erwartet, Immobilienverkäufe gingen deutlich zurück und auch die Industrie erlebt offenbar eine neue Flaute.

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