Umzug mit System:Frühe Planung schont alles

Ein Umzug mit Kind und den gesammelten Besitztümern vieler Jahre bedeutet Stress. Je früher die Planung losgeht, desto besser - das spart Zeit und auch Geld.

Sobald sicher ist, dass ein Umzug ins Haus steht, kann im alten Heim das Aussortieren beginnen. Doch leider bleibt es meist beim guten Vorsatz. "Während des Packens gleichzeitig auszumisten - das klappt erfahrungsgemäß nie", sagt Petra Stubakow, Vorsitzende des Bundesverbands der Meisterinnen und Meister der Hauswirtschaft.

Umzug mit System: Manche Umzüge sollte man Profis überlassen; das spart zumindest Zeit und Nerven.

Manche Umzüge sollte man Profis überlassen; das spart zumindest Zeit und Nerven.

(Foto: Foto: AP)

Sobald die neue Anschrift feststeht, geht es mehrgleisig weiter: "Jetzt sollte man den Umzugstermin bestimmen, an ihm orientieren sich viele andere Termine", erklärt Alisa Gottschewsky von der Stiftung Warentest in Berlin.

Dann wird die alte Wohnung gekündigt. Für kleinere Kinder oder Haustiere muss frühzeitig eine Betreuung organisiert werden. Außerdem kann der Betroffene schon mit den ersten Ummeldungen beginnen.

Parallel wird das neue Heim renoviert und gedanklich eingerichtet: "Ideal sind detaillierte Raumskizzen auf Millimeterpapier oder auch elektronisch erstellte Pläne", sagt Dierk Hochgesang vom Bundesverband Möbelspedition und Logistik (AMÖ). "Dabei stellt sich oft heraus, dass das eine oder andere Möbelstück - wegen Dachschrägen, Glasflächen oder des Raumschnittes - keinen Platz findet." Je früher solche Einrichtungsgegenstände aussortiert werden, umso eher lässt sich damit noch der eine oder andere Euro erzielen.

Organisieren und vergleichen

Sind neue Möbel notwendig, sollte der Umziehende diese frühzeitig bestellen. Denn bevor der Betroffene den Möbeltransport organisiert, muss er das Volumen seines Hausrats genau festlegen. Menge und Größe der zu transportierenden Gegenstände, der Umfang des eigenen Geldbeutels sowie die zu überwindende Entfernung entscheiden meist darüber, ob für den Umzug eine Spedition oder private Helfer herangezogen werden.

Bei Umzügen in Eigenregie müssen frühzeitig Preise von Mietwagenfirmen verglichen, ausreichend Helfer angeheuert, Halteverbotszonen organisiert und Verpackungsmaterialien besorgt werden. Will der Betroffene eine Spedition beauftragen, sollte er spätestens zwei bis drei Wochen vorher verschiedene Angebote einholen, rät Gottschewsky.

Frühe Planung schont alles

Verbraucher sollten beim Vergleichen der Angebote grundsätzlich auf die Größe des Ladevolumens, die Zahl der mitgelieferten Kisten sowie die Kilometerpauschale achten. "Wir empfehlen immer eine Ortsbesichtigung", sagt AMÖ-Sprecher Hochgesang. "Denn die Firma muss sich nicht nur über den Hausrat ein Bild machen, sondern auch über alle Be- und Entladebedingungen."

Die Spediteure müssen zum Beispiel im Voraus wissen, ob sie Spezialwerkzeug oder technisches Zusatzmaterial benötigen, ob es einen Fahrstuhl an Ort und Stelle gibt und Türdurchlässe sowie Treppen breit genug für den Möbeltransport sind. Solche Faktoren können sich erheblich auf den Preis auswirken.

Selbst Hand anlegen

Der Preis sinkt deutlich, wenn der Kunde die Kisten selber packt. "Er sollte sich allerdings vorher mit der Spedition beraten, besonders, was das Verpackungsmaterial anbelangt", rät Hochgesang. Er empfiehlt stabile, nicht zu große Kartons, die sich gut tragen und stapeln lassen.

Einschlagmaterialien wie Luftpolster oder Seidenpapier sichern zerbrechliches Gut. Zu unterst kommen schwere Gegenstände, darauf werden leichtere gestellt, wobei die Kisten aber nie randvoll sein sollten. "Das Ausladen und Auspacken wird enorm erleichtert, wenn die Kisten nach Räumen sortiert gepackt und systematisch beschriftet sind", erklärt Stubakow.

Persönliche Unterlagen, Wertgegenstände, Wechselwäsche für zwei Tage sowie Verpflegung und ausreichend Getränke werden am besten im privaten PKW transportiert.

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Frühe Planung schont alles

Auch beim perfekt organisierten Umzug kann etwas kaputt gehen.

Die Hausratversicherung greift zwar für eine Übergangszeit in der neuen Wohnung, nicht aber beim eigentlichen Umzug. Bei seriösen Speditionen ist eine Grundhaftung inklusive: Wurde die Kiste von einem Mitarbeiter gepackt, haftet die Firma mit 620 Euro pro Kubikmeter Ladung.

Eine sogenannte Umzugs-Transportversicherung versichert auch höhere Werte. Solche Versicherungen gibt es allerdings nicht für Privatpersonen. Fällt einem privaten Helfer eine Kiste mit Porzellan herunter, bleibt der Besitzer meist auf den Kosten sitzen, selbst wenn der Helfer eine private Haftpflichtversicherung hat.

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