Umsatzsteigerung:Der bayerische Immobilienmarkt bewegt sich

Die Umsätze für Grundstücke und Gebäude legen um 22 Prozent zu. Die Hälfte der Verkäufe wurden in Oberbayern getätigt.

Sebastian Hepp

Die Immobilienumsätze in Bayern lagen im Jahr 2006 mit 29,3 Milliarden Euro um 5,3 Milliarden Euro über dem Vorjahreswert. Sie zogen damit um 22 Prozent an. Das ist das Ergebnis einer Hochrechnung, die der Immobilienverband Deutschland IVD Süd auf Basis des Grunderwerbsteueraufkommens der Finanzbehörden erstellte. Einer der Gründe für diese Entwicklung sei "die wieder deutlich gestiegene Investitionsbereitschaft von Kapitalanlegern und Selbstnutzern", so Professor Stephan Kippes vom IVD-Marktforschungsinstitut.

Die anfallende Grunderwerbsteuer ist nach den Worten von Kippes jedoch erst in den Folgemonaten vereinnahmt worden und so erst im Jahr 2006 in die amtlichen Statistiken eingegangen. Von einem regelrechten Boom auf dem Immobilienmarkt will Kippes angesichts der Steigerung um 22 Prozent allerdings nicht sprechen. "In dem deutlichen Anstieg stecken auch größere Entwicklungen im Investmentbereich, so etwa der Verkauf von Bürotürmen und Bürokomplexen", erläutert er. Zudem hätten Paketverkäufe im Wohnungsbereich die Immobilienumsätze nach oben getrieben.

Noch im Jahr 2005 war bei den Immobilienumsätzen ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen, sie lagen mit 24 Milliarden Euro nur knapp über dem Wert von 1991. Doch bereits die Analyse der ersten drei Quartale des Jahres 2006 durch das IVD-Institut hatte die derzeitige Entwicklung klar herausgearbeitet. So hatte sich beim Vergleich des dritten Quartals 2006 mit dem dritten Quartal 2005 ein Anstieg der Umsätze um 30,8 Prozent ergeben.

Schon die Werte im Frühjahr 2006 bestätigten, dass die seit Herbst 2005 wieder steigende Tendenz auch nachhaltig war: Bei Bestandswohnungen und Reihenmittelhäusern aus dem Bestand wurden plus 5,3 Prozent, bei Doppelhaushälften aus dem Bestand plus 2,8 Prozent registriert. Auch keiner der anderen Wohnwerte bei den verschiedenen Objekttypen wies noch Abschläge auf. Spitzenreiter im Herbst 2006 waren die neugebauten Doppelhaushälften mit einem Preisanstieg von plus 4,9 Prozent.

Umsatzstärkste Region im Jahr 2006 war Oberbayern mit 15,1 Milliarden Euro, das heißt 51,5 Prozent der Immobilienumsätze in Bayern. Hier zählt vor allem der Großraum München als internationaler Wirtschaftsstandort zu den Gewinnern dieser Entwicklung. Mittelfranken mit seiner gut entwickelten Wirtschaftsregion Nürnberg-Fürth-Erlangen verzeichnete 3,5 Milliarden Euro - knapp zwölf Prozent der Immobilienumsätze in ganz Bayern.

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