Übernahme von Amex:NYSE auf Einkaufstour

Übernahme am Börsenparkett: Die NYSE-Euronext kauft den Mitbewerber American Stock Exchange und wird damit zum drittgrößten Optionsmarktplatz in den USA.

Der weltgrößte Börsenbetreiber NYSE-Euronext übernimmt den deutlich kleineren Wettbewerber American Stock Exchange und baut damit den Optionshandel deutlich aus.

Übernahme von Amex: Wachstum durch Aufkauf: Weltgrößter Börsenbetreiber NYSE-Euronext schluckt Wettbewerber American Stock.

Wachstum durch Aufkauf: Weltgrößter Börsenbetreiber NYSE-Euronext schluckt Wettbewerber American Stock.

(Foto: Foto: afp)

Der Kaufpreis von 260 Millionen Dollar (178 Mio Euro) wird in Aktien gezahlt, teilte NYSE-Euronext am Donnerstagabend nach Börsenschluss in New York mit.

Die 1911 gegründete American Stock Exchange (Amex) war bisher in privaten Händen und ist heute auf Optionen und börsengehandelte Fonds (ETF) spezialisiert. Trotz des generell wachsenden Segments kämpft die Börse mit sinkenden Marktanteilen.

Im vergangenen Jahr schrieb sie mit 178 Millionen Umsatz einen Verlust von 36 Millionen Dollar. Amex war seit Monaten auf Partnersuche. Als möglicher Käufer im Gespräch war dabei Berichten zufolge auch die Deutsche Börse.

Die NYSE besitzt bereits ein eigenes US-Optionsgeschäft und wird nun zum drittgrößten Optionsmarktplatz in den Vereinigten Staaten. Der Amex-Sitz, nur ein paar Straßen von der New York Stock Exchange an der Wall Street entfernt, wird verkauft.

Zweite Übernahme innerhalb weniger Wochen

Am Erlös sollen die bisherigen Eigentümer der Börse nochmals über Aktien der NYSE-Euronext beteiligt werden. Der Amex-Handel zieht aufs NYSE-Parkett um.

Die Übernahme ist in dieser Woche bereits der zweite Zukauf des erst seit Dezember amtierenden NYSE-Euronext-Chefs Duncan Niederauer.

Am Montag hatte er den Kauf von Wombat Financial bekanntgegeben, einem Softwarespezialisten für Marktplattformen. Der Kauf soll bis zum dritten Quartal abgeschlossen sein und ab 2009 zum Gewinn bei NYSE-Euronext beitragen.

Ab 2010 sollen die Kosteneinsparungen pro Jahr mehr als 100 Millionen Dollar betragen.

NYSE-Euronext war im vergangenen Jahr aus dem Zusammenschluss des New Yorker Börsenbetreibers und der europäischen Mehrländerbörse Euronext entstanden.

Die private American Stock Exchange hatte seit Monaten Kooperationen oder einen Zusammenschluss geprüft. Als möglicher Partner oder Käufer im Gespräch war dabei Berichten zufolge auch die Deutsche Börse.

Die Deutsche Börse hatte im Bieterstreit um Euronext den Kürzeren gezogen.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: