USA vs. Schweiz:Verhandlungen über Steuerstreit abgebrochen

Die Schweizer Banken werden den Steuerstreit mit den USA wohl nicht mit einer Vergleichszahlung beilegen können. Verhandlungen darüber haben die US-Behörden einem Zeitungsbericht zufolge abgebrochen. Das Justizministerium fordert die Namen mutmaßlicher Steuerflüchtlinge ein - und verschärft die Ermittlungen gegen einzelne Finanzhäuser.

Im Streit um Steuerflüchtlinge gehen die USA auf Konfrontation zur Schweiz. Einem Zeitungsbericht zufolge haben sie Verhandlungen mit der Schweizer Regierung über einen umfassenden Vergleich abgebrochen. Stattdessen gehen die US-Behörden weiter gezielt gegen einzelne Banken vor, bei denen US-Bürger ihr Geld vor dem Fiskus verstecken. Seit langem verlangen die USA von der Schweiz die Herausgabe der Namen mutmaßlicher Steuersünder.

Schweiz stellt Rechtshilfeersuchen im Steuerstreit

Kein Zufluchtsort mehr für Steuerflüchtlinge aus Amerika: Die USA verschärfen ihre Gangart gegen die Schweiz

(Foto: dpa)

Am Freitag hatte das US-Justizministerium bekannt gegeben, dass es ein Ermittlungsverfahren gegen die Großbank Credit Suisse eingeleitet hat. Die Amerikaner wollen herausfinden, ob das Institut wie dessen Wettbewerber UBS reichen Amerikanern von der Schweiz aus bei der Steuerhinterziehung geholfen hat.

Die UBS hatte dies vergangenes Jahr eingeräumt und 780 Millionen Dollar Strafe gezahlt. Zudem musste das Institut die Namen von rund 4500 mutmaßlichen US-Steuersündern herausrücken. Credit Suisse will mit den amerikanischen Behörden zusammenarbeiten - soweit Schweizer Gesetze das erlauben.

Neben den Namen mutmaßlicher Steuersünder verlangten die USA bislang von den Schweizer Banken auch eine freiwillige Buße von mehreren Milliarden Dollar. Im Gegenzug, so lautete das Angebot, würden sie auf Ermittlungen und Verfahren gegen die Banken verzichten. Die Verhandlungen darüber mit der Schweizer Regierung waren aber offenbar festgefahren.

Vor zwei Wochen habe das US-Justizministerium schließlich einen Brief an die Regierung in Bern geschickt, der das Ende der Gespräche erklärt. Das berichtet die Zürcher Sonntagszeitung.

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