Höhere Abgaben:SPD will Gutverdiener stärker besteuern

Pläne für die Regierungsübernahme: Die SPD liebäugelt damit, nach einem Wahlsieg den Spitzensteuersatz zu heben - und eine dritte Progressionsstufe einzuführen. Auch in Frankreich trägt man sich mit dem Gedanken, gegen allzu üppige Gehälter vorzugehen.

Die von der Partei eingesetzte Projektgruppe Steuern schlägt nach einem Bericht der Frankfurter Rundschau die Anhebung des Spitzensteuersatzes von derzeit 42 auf 49 Prozent vor. Dazu soll bei der Einkommenssteuer ab einem zu versteuernden Jahreseinkommen von 53.000 Euro (Alleinstehende) eine dritte Progressionszone eingeführt werden. Bis zu diesem Betrag würde sich nichts ändern.

SPD-Chef Sigmar Gabriel

SPD-Chef Sigmar Gabriel

(Foto: dapd)

Von 53.000 bis 100.000 Euro würde die Belastung steigen. So ließen sich Mehreinnahmen von fünf bis sieben Milliarden Euro erzielen, heißt es in dem Abschlussbericht der von Fraktionsvize Joachim Poß geleiteten Projektgruppe.

Am kommenden Montag will SPD-Chef Sigmar Gabriel nach Informationen der Zeitung mit seinen vier Stellvertretern und Ex-Finanzminister Peer Steinbrück über weitere Eckpunkte des Steuerkonzepts beraten. Das Konzept solle noch vor der Sommerpause vorgelegt werden, hieß es in der SPD-Spitze.

Auch in Frankreich trägt man sich mit dem Gedanken, gegen allzu üppige Gehälter vorzugehen. Die Regierung in Paris erwägt nach den Worten von Ministerpräsident Francois Fillon eine Sonderabgabe für Unternehmen mit hohen Managergehältern. Er sei über die Höhe mancher Vergütungen schockiert, sagte Fillon am Freitag der Regionalzeitung Nice-Matin.

Manche seien von der wirtschaftlichen Lage einer Firma vollständig abgekoppelt. Am besten wäre es, wenn die Unternehmen die Dinge selbst in die Hand nähmen. "Wenn sie dies nicht tun, müssen wir eingreifen", wurde der Politiker zitiert. Französische Bankiers verdienen oft weniger als ihre Kollegen in den USA oder Großbritannien. Einige Manager bekommen aber noch immer Jahresgehälter in siebenstelliger Höhe.

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