Stauraum in der Küche:Wohin mit der Vierteltonne?

Hängeschränke, Unterschränke, dazu noch Regale - und trotzdem sind etliche Kochutensilien heimatlos: In der Küche ist fast immer zu wenig Platz.

Rund 250 Kilogramm an Geräten, Geschirr und Kochutensilien benötigt der durchschnittliche Vier-Personen-Haushalt in Deutschland, so die Fachbuchautorin Doris Haselmann aus Nürnberg. Entsprechend gründlich sollte der Stauraum geplant werden, damit später nicht ständig Dosen, Pfannen und Töpfe im Weg herumstehen.

küche hängeschränke; AMK/dpa/tmn

Zusätzliche Hängeschränke helfen, jeden Kubikzentimeter zu nutzen.

(Foto: Foto: AMK/dpa/tmn)

"Zwei Drittel aller Küchenkäufer stellen im Nachhinein fest, dass ihre neue Küche zu wenig Stauraum hat", warnt auch Hans-Joachim Adler, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche (AMK) in Mannheim. Am besten wird deshalb bereits vor dem Kauf eine Liste aller Dinge zusammengestellt, die in der Küche Platz finden müssen. Da eine Küche eine kostspielige und langfristige Investition ist, sollte neben dem aktuellen Bedarf an Stauraum gleich der künftige mit einkalkuliert werden.

Weder Leiter noch in die Hocke

"In kleinen Küchen kann zusätzlicher Stauraum gewonnen werden, indem die Lücke zwischen Oberschränken und Decke mit weiteren Schränken geschlossen wird", rät Ursula Geismann vom Verband der Deutschen Möbelindustrie (VDM) in Bad Honnef.

Dieser Stauraum ist aber nur für Dinge geeignet, die nicht täglich genutzt werden. Denn Schränke in dieser Höhe können immer nur mit einem Tritt oder einer Leiter erreicht werden.

Ausziehbare Körbe und Böden erleichtern den Überblick. Und Schubladen oder Auszüge bieten im Vergleich zu Unterschränken mehr Stauraum, erklärt Geismann. Dazu kommen die ergonomischen Vorzüge: Bei diesen Systemen muss nicht in die Hocke gegangen und mühsam im hintersten Schrankwinkel nach dem gewünschten Topf gesucht werden.

Wohin mit der Vierteltonne?

Viel Platz bieten auch sogenannte Apothekerauszüge. Neue Systeme lassen sich nach AMK-Angaben außerhalb des Schranks um eine Vierteldrehung nach rechts oder links schwenken. Die aufbewahrten Dinge sind so sofort zu sehen und lassen sich schnell herausnehmen.

Ebenfalls eine gute Hilfe gegen das lästige Herumfingern in den hintersten Schrankwinkeln sind Tandem-Auszüge. Beim Öffnen der Tür wird das Türregal herausgeschwenkt. Eine spezielle Mitnehmertechnik sorgt gleichzeitig dafür, dass sich das rückwärtige Regal automatisch aus dem hinteren Schrankbereich heraus bis nach vorne zur Korpuskante bewegt. Auf diese Weise komme auch Füllgut im hinteren Schrankbereich übersichtlich und sofort griffbereit dem Nutzer entgegen.

Und wenn's doch nicht reicht?

Für Küchen-Utensilien, die immer in Sicht- und Reichweite sein, aber trotzdem nicht die Arbeitsplatte blockieren sollen, empfiehlt sich eine Wandleiste. Mit speziellem Zubehör versehen, lassen sich an ihnen nicht nur Küchenschere und Suppenkelle aufhängen, sondern auch Küchenpapier, Kaffeefilter und Gewürzgläser.

In manchen Küchen nützen allerdings sämtliche Tricks nichts. Sie sind einfach zu klein, um alle Dinge unterzubringen. Da hilft neben radikalem Aussortieren und Beschränken auf das Nötigste nur das Ausweichen in andere Räume. Selten benutztes Geschirr, teure Gläser oder das Silberbesteck können auch im Wohnzimmerschrank aufbewahrt werden. Und für den nur zweimal im Jahr benutzten Raclette-Grill bietet sich der Keller an.

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