Statistisches Bundesamt:Mieten steigen in Berlin rasant

In weiten Teilen Deutschlands steigen die Mieten viel langsamer als die Inflation - seit Jahren. Große Ausnahme: Die begehrten Wohnorte.

Die Mieten steigen - ein Dauerthema, nicht nur im Small Talk. Eine Mietpreisbremse war großes Wahlkampfthema, die SPD will bis zum Sommer einen Entwurf auf den Weg bringen. Konkrete Zahlen zur Debatte liefert jetzt das Statistische Bundesamt. Es hat die Mietsteigerungen in Deutschland im Jahr 2013 ausgewertet.

Demnach müssen Mieter vor allem in Berlin immer mehr für ihre Wohnungen bezahlen. Die Nettokaltmieten erhöhten sich hier mit 2,6 Prozent genau doppelt so stark wie im Bundesdurchschnitt. Es folgen Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen mit jeweils 1,6 Prozent. Für die zweitgrößte deutsche Stadt Hamburg fehlen konkrete Angaben.

"Deutliche Mietsteigerungen treten nur regional begrenzt auf und sind in erster Linie ein Problem der Neuvermietungen in Ballungszentren, Groß- und Hochschulstädten", erklären die Statistiker. In den östlichen Bundesländern habe die Erhöhung am Jahresende lediglich zwischen 0,3 und 0,9 Prozent gelegen.

Im Gesamtjahr 2013 war der Anstieg der Nettokaltmieten in Deutschland mit plus 1,3 Prozent niedriger als die Inflationsrate von 1,5 Prozent. "Auch längerfristig betrachtet wirken die Nettokaltmieten preisdämpfend auf die Entwicklung der Verbraucherpreise", so das Bundesamt. Sie hätten sich von 2005 bis 2013 um 9,8 Prozent erhöht, die Verbraucherpreise insgesamt aber um 14,3 Prozent.

Deutschland gilt als Land der Mieter. Die Eigentümerquote lag 2011 - aktuellere Daten liegen noch nicht vor - bei etwa 46 Prozent. In den beiden größten Städten Berlin und Hamburg habe sie nur etwa 16 Prozent beziehungsweise 24 Prozent betragen.

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