Städtebau:Leben wie im Mittelalter

Landshuter Hochzeit 2017

Eigentlich könnte man Städte anders bauen, irgendwie mittelalterlicher, beispielsweise wie in Landshut. Kleine Geschäfte, Handwerker, Büroarbeiter, Wohnungen, alles an einem Platz. Und in der Mitte Trinkbrunnen.

(Foto: Sebastian Beck)

Im Erdgeschoss das Restaurant, darüber Büros, ganz oben Wohnungen: Leben und Arbeiten rücken wieder enger zusammen. Werden Städte heute so geplant wie in früheren Jahrhunderten?

Von Oliver Herwig

Wer morgens durch Berlin, Köln oder München spaziert und sich fragt, wer da am Handy nun gerade einen Plausch hält oder womöglich schon vor sich hin werkelt, der spürt, wie sich Arbeit und Freizeit sogar beim Coffee to go vermischen. Einwegbecher verstopfen öffentliche Mülleimer und belasten die Umwelt. 150 000 Wegwerfteile sind allein in München zu entsorgen, jeden Tag. Da wird die Beschleunigung des (Arbeits)-Lebens plötzlich zum Problem. Anders als die Italiener, die ihr Croissant, pardon: Cornetto gern an der Bar nehmen und Kaffee aus der vorgewärmten Tasse trinken, marschieren deutsche Großstädter mit ihrem Frühstück durch die Straßen. Das morgendliche Ritual am gemeinsamen Tisch entfällt, vielleicht, weil ohnehin keiner mehr Zeit dafür hat oder weil es einfach so viele Single-Haushalte gibt, die Freunde nur am Wochenende auf den Balkon einladen, wenn sie dann nicht gleich zusammen frühstücken gehen.

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