Fußball und Formel 1 an der Börse:Sportliche Zocker

Mit dem Team Williams geht erstmals ein Formel-1-Rennstall an die Börse. Einige Fußballvereine sind dort schon lange vertreten. Die meisten machen aber eher schlechte Erfahrungen - wie zum Beispiel Borussia Dortmund. Sportliche Börsianer in Bildern.

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Formel-1-Rennstall Williams geht an die Börse

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Premiere in der Formel 1: Team Williams geht als erster Rennstall an die Börse. Fußballvereine machen's schon lange - nicht immer mit Erfolg. Sportliche Börsianer in Bildern.

Es geht um Tempo und es geht um Risiko: Rennsport und Börsenhandel sind sich gar nicht so verschieden. Dennoch ist der Rennstall Williams das erste Formel-1-Team, das einen Börsengang wagt; für diesen Mittwoch wird die erste Notierung im Entry Standard erwartet. Teamchef und Gründer Frank Williams erhofft sich, auf diese Weise 79 Millionen Euro einzufahren. Den Wert der Aktien legte er auf 24 bis 29 Euro fest.

Das Williams-Team wurde 1977 gegründet und war in den neunziger Jahren der erfolgreichste Formel-1-Rennstall. Nigel Mansell, Alain Prost, Damon Hill und Jacques Villeneuve wurden Weltmeister, dazu gab es vier Konstrukteurs-Titel.

Formel 1 San Marino Michael Schumacher Podium

Quelle: dpa/dpaweb

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Genau genommen ist der Börsengang von Williams keine lupenreine Premiere in der Rennserie. Die anderen Mannschaften der Formel 1 sind zwar nicht börsennotiert - die namensgebenden Unternehmen aber schon.

So ist es beispielweise bei der legendären Scuderia Ferrari. Die Mutter von Michael Schumachers ehemaligem Erfolgsteam ist Fiat. Bei seiner Größe ist der italienische Autokonzern standesgemäß an der Mailänder Börse notiert.

Formel 1 GP Monaco - Schumacher

Quelle: dpa

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Ähnlich verhält es sich auch beim Rennstall von Mercedes GP, hinter dem der Stuttgarter Automobilkonzern Daimler steckt. Nachdem das damalige Team Brawn GP im Jahr 2009 die Fahrer- und die Konstrukteurswertung gewonnen hatte, wurde es vom Deutschen Dax-Unternehmen mehrheitlich übernommen. Seitdem heißt es Mercedes GP.

Tottenham Hotspur's Crouch celebrates after scoring past AC Milan goalkeeper Amelia during their Champions League soccer match at the San Siro stadium in Milan

Quelle: REUTERS

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Viel beliebter als in der Formel 1 ist der Gang an die Börse im Fußball. Im Stoxx Europe Football-Index sind die Kurse aller europäischen Teams zusammengefasst, die an einer Börse notiert sind. Zusammen sind es 23 Mannschaften aus neun Staaten. Der Vorreiter war Tottenham Hotspur. Der Verein aus dem Norden Londons ging schon 1983 an die Börse, als erster Fußballklub überhaupt.

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Quelle: AFP

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Für den vielleicht bekanntesten englischen Klub ist die Börse mittlerweile Geschichte: Manchester United war zwischen 1991 und 2005 am Londoner Tauschplatz notiert und war in dieser Zeit mehrmals in Folge der reichste Verein der Welt. Dann kaufte US-Milliardär Malcolm Glazer den Traditionsverein und nahm ihn von der Börse.

Der Kurs hatte sich in den 14 Jahren verzehnfacht. So waren die Kicker vom Old Trafford nach dem Champions-League-Titel 1999 etwa zwei Milliarden Euro wert. Damit ist Manchester United eines der wenigen Beispiele für den Erfolg von Fußballklubs auf dem Aktienmarkt.

Borussia Dortmund v Bayer Leverkusen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

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Eines der vielen Negativ-Beispiele ist Borussia Dortmund. Als der Verein vor zehn Jahren an die Börse ging, kostete eine Aktie noch elf Euro. Aktuell rangiert sie bei rund 2,80 Euro - wobei dieser Wert eine Folge des sportlichen Erfolgs in der aktuellen Saison ist. Der Kurs lag auch schon mal unter einem Euro.

Bundesliga wieder eine Macht: 7 Teams nach Europa

Quelle: dpa

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Generell ist eine Aktienfinanzierung für Fußballvereine keine leichte Angelegenheit. Der Kurs hängt stark vom sportlichen Erfolg ab, der bekanntlich unberechenbar ist. Ein Torwartfehler oder eine vergebene Chance kann somit über Millionen Euro und das Überleben eines Klubs entscheiden.

Von den diesjährigen Achtelfinalisten der Champions League sind drei Vereine an der Börse im genannten Index notiert: Tottenham Hotspur, Olympique Lyon und der AS Rom.

Fußball - VfB Stuttgart - Karlsruher SC

Quelle: dpa

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Besonders beliebt scheint die Börsennotierung in Dänemark zu sein: Fünf der 23 im Fußball-Index geführten Mannschaften sind dänisch.

Neben den bereits genannten dänischen, englischen, deutschen, französischen und italienischen Mannschaften führt der Index Klubs aus den Niederlanden, Schweden, Portugal und der Türkei.

Testspiel: Borussia Dortmund - Galatasaray Istabul

Quelle: ddp

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Ein besonderes Verhältnis zu Aktienmärkten pflegt man anscheinend in Istanbul: Mit Fenerbahce, Galatasaray und Besiktas sind gleich alle großen Vereine der Stadt an der Börse notiert.

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