Spezial: Nachhaltig investieren:"Clean Tech" - eine saubere Anlage

Ein neuer, immer wichtiger werdender Industriezweig: "Clean Tech". 20 Prozent des EU-Energieverbrauchs könnten durch wirkungsvollere Technologien eingespart werden. In Bildern.

J. Scherer

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Nachhaltig investieren, Clean Tech

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Ein neuer, immer wichtiger werdender Industriezweig: "Clean Tech". 20 Prozent des EU-Energieverbrauchs könnten durch wirkungsvollere Technologien eingespart werden.

Das allmähliche Umdenken beim Energieverbrauch weg von den endlichen fossilen Ressourcen hin zu erneuerbaren Energien ist nur eine Reaktion auf die zunehmende Umweltverschmutzung und den voranschreitenden Klimawandel. Auch das Recycling von Wertstoffen sowie die Vermeidung und Reduktion von Schadstoffemissionen spielt eine immer größere Rolle in der Umweltpolitik von Staat und Unternehmen.

Foto: Plastikflaschen vor dem Recycling; AP

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Bei diesem ökologischen Umdenken setzt "Clean Tech" ein. Darunter versteht man einen völlig neuen und immer wichtiger werdenden Industriezweig, der sich mit der Erforschung und Entwicklung umweltschonender und effizienterer Produktionsverfahren beschäftigt. Nach Schätzungen der Europäischen Union könnten bis zu 20 Prozent des EU-Energieverbrauchs durch wirkungsvollere Technologien eingespart werden. Das entspräche dem Energieverbrauch von Deutschland und Finnland zusammen.

Foto: Ein Mitarbeiter im Intel-Hauptquartier in Santa Clara, Kalifornien ; AP

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Reizwörter wie Feinstaub, Rußpartikel, Elektrosmog oder Kohlendioxid-Bilanz zwingen auch in traditionellen Branchen die Verantwortlichen zum Umdenken, wollen sie mit ihrem Unternehmen auch künftig wettbewerbsfähig und anerkannt bleiben. Nicht selten kaufen sich mittlerweile große Konzerne bei Clean-Tech-Nischenanbietern ein, um die Angebotspalette zu erweitern und ihren Marktwert zu steigern. So hat die Bosch-Gruppe im Juni 2008 den Solarzellenhersteller Ersol Solar Energy übernommen und kündigte im August 2009 den Kauf des Spezialisten Aleo Solar an.

Foto: Umweltzonen-Schild vor der Ortseinfahrt von Ilsfeld; dpa

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In kaum einem anderen Wirtschaftssektor fließt derzeit soviel Kapital in Umwelttechnologie wie in der IT-Branche. Vorreiter dieser Bewegung sind die Branchenriesen Google und Intel, die sich einen grünen Anstrich verpasst haben. Google hat eine der größten Solaranlagen von Silicon Valley auf seinem Dach installieren lassen, um damit das ganze Werksgelände und die Akkus der Firmenwagen mit Energie zu versorgen.

Foto: Urs Hölzle, Senior Vice President von Google spricht 2007 in Kalifornien über effizientere Energienutzung bei Computern; AP

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Bei Intel pumpt man nicht nur Milliardenbeträge in kleine Clean-Tech-Firmen sondern arbeitet selbst mit Hochdruck an energiesparenden neuen Technologien. Denn gerade die großen Rechenzentren verbrauchen enorm viel Strom - einerseits durch die Computer selbst und andererseits durch die Klimaanlagen, die sie kühlen. Nach Schätzungen des Marktforschungsunternehmens Gartner bläst die IT-Industrie dadurch heute genauso viel Kohlendioxid in die Atmosphäre wie die Luftfahrt.

Foto: Supercomputer im Höchstleistungsrechenzentrum an der Universität Stuttgart; ddp

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Die Grenzen zwischen Clean-Tech-Unternehmen und vor allem der Computer- und Software-Industrie verschwimmen zusehends. Die meisten Firmen, die sich mit sauberen Technologien beschäftigen, konzentrieren sich auf den effektiveren Verbrauch von Strom. Damit dehnt sich Clean Tech auf den Markt intelligenter Energienetze, den so genannten Smart Grids aus. Dessen Marktvolumen wird allein für die USA auf rund zehn Milliarden Dollar jährlich geschätzt.

Foto: In Houston wird ein Messgerät für intelligente Energienetze installiert; dpa

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Dennoch bietet das auch in Deutschland wachsende Interesse der Industrie an Clean-Tech-Technologien für Anleger längerfristig enorme Renditechancen. Insbesondere Siemens Chef Peter Löscher macht seit einigen Monaten eine große Einkaufstour und sammelt mit Übernahmen das Know-how kleiner Spezialisten ein. Vergleichbar ist diese Entwicklung mit den Anfängen des Biotechnologiemarkts. Aus vielen ursprünglich kleinen Labors haben sich entweder Weltmarktführer entwickelt oder sie wurden für viele Milliarden von den etablierten Pharmakonzernen übernommen.

Foto: Labor der Firma BioPlanta in der Leipziger Bio-City; ddp

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In der Fondsbranche sind pure Clean-Tech-Investments noch rar gesät. Ein Vertreter, der sich am stärksten auf das Thema konzentriert, ist Vontobel Global Trend Clean Technology. Der Fonds investiert überwiegend in Unternehmen aus den Bereichen Energieeffizienz (Energiesicherheit, -einsparung und -infrastruktur) und Umwelttechnologie (Recycling, Abfallentsorgung und Filtertechnologie). Im laufenden Jahr weist der Vontobel-Fonds eine Wertsteigerung von 33 Prozent auf.

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Suchen Anleger allerdings Fonds mit der Bezeichnung Klimawandel oder "climate change", bietet sich ihnen eine Fülle von Anlageprodukten, die einen hohen Anteil an Clean-Tech-Unternehmen im Portfolio haben. Zu den erfolgreichsten unter ihnen gehören der Schroder ISF Global Climate Change mit einer Wertsteigerung von 30 Prozent und der DWS Invest Climate Chance mit einer Performance seit Jahresanfang von gut 22 Prozent.

Foto: Photocase / User: Drakond

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Sie glauben an den Erfolg von Unternehmen, die ihr Geschäft mit Innovationen bei der Vermeidung von Treibhausgasen oder Feinstaub machen? Kostengünstiger als mit Fonds lässt sich mit Zertifikaten in den Wachstumsmarkt Clean Tech investieren. Ein breites Spektrum bietet das ABN-Amro-Zertifikat Climate Change mit dem 30 international tätige Unternehmen aus den Bereichen Energieeffizienz und Schadstoffreduzierung abgedeckt werden. Ein geeignetes Investment ist auch das DWS-Zertifkat Global Clean Tech. Es bezieht sich auf einen von Standard & Poor's zusammengesetzten Index, der 20 internationale Unternehmen aus dem gesamten Spektrum der sauberen Technologie enthält.

Foto: Die Schweizer Börse in Zürich; AP

© sueddeutsche.de
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