Société Générale:US-Börsenaufsicht ermittelt

Skandalbank im Fokus der Ermittlungsbehörden: Die US-Börsenaufsicht untersucht die Aktienverkäufe von Topmanagern bei dem Milliardenbetrug bei der französischen Großbank Société Générale.

Die US-Börsenaufsicht hat nach einem Bericht des Wall Street Journals eine Untersuchung der Aktienverkäufe von Topmanagern im Skandal bei der französischen Großbank Société Générale eingeleitet.

Im Visier stünden führende Manager des Kreditinstitutes sowie Verwaltungsratsmitglied Robert Day, Präsident der US-Investmentfirma Trust Company of the West (TCW), und zwei mit ihm verbundene Stiftungen, berichtete das Blatt mit Berufung auf Informationen aus dem Umkreis der Untersuchungen.

Offenbar große Aktienpakete abgestoßen

Day und weitere Manager sollen vor Bekanntwerden des Skandals und des Sturzfluges des Aktienkurses große Aktienpakete verkauft haben.

Die französische Börsenaufsicht untersucht bereits den Aktienverkauf in großem Stil. Nach ihren Angaben verkaufte Day am 9. Januar Aktien im Wert von 85,7 Millionen Euro.

Am 10. Januar stießen zwei mit Day "verbundene" Stiftungen ihre Bankaktien für 8,6 Millionen Euro ab. Am 24. Januar machte die Société Générale bekannt, dass der Händler Jérôme Kerviel mit ungenehmigten Spekulationen einen Verlust von 4,9 Milliarden Euro gemacht habe.

Ein Sprecher Days wies gegenüber dem "Wall Street Journal" den Verdacht zurück, Day habe Insiderwissen genutzt, um sich vor Kursverlusten zu schützen.

In der Affäre hatte daneben ein Anwalt vergangene Woche in Paris im Namen von rund 100 Kleinanlegern Anzeige gegen Topmanager der Bank wegen des Verdachts auf Insiderhandel erstattet.

Die Bank war durch riskante Spekulationen und Scheingeschäfte des Aktienhändlers Jérôme Kerviel in die Krise geraten. Die Großbank hatte mit dem Glattziehen der Risikopositionen mitten in der Börsenkrise Ende Januar 4,9 Milliarden Euro verloren.

Aktienhändler hatten die Bank wegen ihrer massiven Geschäfte für das Ausmaß des Kurssturzes mitverantwortlich gemacht.

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