Selfmade-Milliardärinnen:Geld ist weiblich

Es ist ein höchst exquisiter Frauenkreis: Die US-Talkshow-Queen Oprah Winfrey gehört ihm an, die britische Erfolgsautorin Joanne K. Rowling und so manche Chinesin. Das "Forbes"-Ranking der Selfmade-Milliardärinnen in Bildern.

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Harry Potter author J.K. Rowling reads at the annual Easter Egg Roll on the South Lawn of the White House in Washington

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Es ist ein höchst exquisiter Frauenkreis: Die US-Talkshow-Queen Oprah Winfrey gehört ihm an, die britische Erfolgsautorin Joanne K. Rowling und manche Chinesin.

Unter den 1011 Milliardären, die es weltweit gibt, sind nur 14 Frauen, die ihr Vermögen selbst erarbeitet und nicht etwa geerbt haben. In dieser kleinen elitären Gruppe rangiert Joanne K. Rowling auf dem 14. Platz. Die Engländerin verdankt ihren sagenhaften Reichtum ihrer Phantasie, mit der sie Harry Potter zu einer literarischen Existenz verhalf. Die 45-Jährige wurde von Forbes als erster Mensch bezeichnet, der sich ein Milliardenvermögen erschrieb. Rowling wehrte sich zunächst allerdings gegen diese Beschreibung - sie sei zwar sehr reich, aber nicht so reich, wie Forbes behaupte. Inzwischen geht sie gegen ihren Status als Milliardärin aber nicht mehr an.

Chan Laiwa

Quelle: ASSOCIATED PRESS

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Die Immobilienunternehmerin Chan Laiwa kommt auf ein Vermögen von 1,1 Milliarden Dollar - im Forbes-Ranking der reichsten Selfmade-Milliardärinnen belegt sie damit Rang zwölf. Laiwa entwickelte die Pekinger Luxusmeile, die Jinbao-Straße. Zu ihren Geschäftspartnern zählen das Regent Hotel, der Hong Kong Jockey Club, Ferrari and Lamborghini. Chan ist auch als Kuratorin tätig und gründete ein Museum. Sie begreift sich als Botschafterin der Kulturen.

Former eBay CEO Whitman exits the courthouse after testifying in the eBay versus Craigslist trial at the Chancery Court in Georgetown, Delaware

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Die frühere Ebay-Chefin Meg Whitman gilt als erste Milliardärin des Internet-Zeitalters. Bevor sie 1998 von Headhuntern für Ebay abgeworben wurde, hatte sie etliche Stationen in der amerikanischen Industrie durchlaufen, etwa bei Procter & Gamble, Walt Disney und Hasbro. Richtig reich wurde sie aber erst bei der Online-Auktionsplattform, die - als Whitmans hinzustieß - gerade einmal 30 Mitarbeiter zählte. Durch die folgende enorme Expansion und den Börsengang des Internet-Pioniers konnte sich die Managerin ihr stattliches Vermögen sichern. Von Forbes wird Whitman mit 1,3 Milliarden Dollar taxiert, im Ranking bedeutet dies Platz elf. Inzwischen hat sich Whitman aus der Industrie weitgehend zurückgezogen. Stattdessen wurde sie nun von der Republikanischen Partei für das kalifornische Gouverneursamt nominiert.

Yan Cheung

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Yan Cheung ist die Papierkönigin Chinas. Die Tochter eines Offiziers und das älteste von acht Kindern begann 1985 ihre unternehmerische Laufbahn durch den Import von Altpapier nach Hongkong. Nach einem Aufenhalt in den USA kehrte sie nach China zurück und gründete gemeinsam mit ihrem Mann und ihrem Bruder die Nine Dragons Paper Holdings. Alle drei sind Milliardäre, Cheung selbst kommt laut Forbes auf 1,7 Milliarden Dollar. Im Ranking belegt sie damit den zehnten Platz.

Zhang Xin

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Auf dem chinesischen Immobilienmarkt ist viel Geld zu machen, wovon auch Zhang Xin profitierte. Die 44-Jährige stammt aus armen Verhältnissen und sparte sich in jungen Jahren das Geld vom Munde für ein Ausbildung in Cambridge ab. Später gründete sie mit ihrem Mann Pan Shiyi die Bauträgerfirma Soho China, die im vergangenen Jahr ein großes Stück Land in Peking für 586 Millionen Dollar kaufte. Keine nichtstaatliche Firma konnte auf ein größeres Engagement verweisen. Xins Vermögen wird von Forbes auf zwei Milliarden Dollar geschätzt - im Ranking der Selfmade-Milliardärinnen reicht das für Rang neun.

Giuliana Benetton

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Giuliana Benetton (rechts, mit ihrer Tochter) gründete 1965 gemeinsam mit ihren Brüdern Luciano, Carlo und Gilberto die Benetton Group. Der Modekonzern erzielt mit Marken wie United Colors of Benetton und Sisley einen Jahresumsatz von 2,7 Milliarden Dollar. Allerdings reichen die Aktivitäten der Familienholding Edizione weit darüber hinaus. Zum Firmenimperium zählen etwa Atlantia, eine der größten Straßenmautfirmen der Welt, und die Autogrill-Gaststäten, die an Autobahnen und Flughäfen auf der ganzen Welt vertreten sind. All dies erschufen die Benettons nach bescheidenen Anfängen: Zunächst strickte Giuliana die Pullover, die Luciano dann auf dem Fahrrad vertrieb. Inzwischen verfügt die 73-Jährige über 2,1 Milliarden Dollar, was sie zur achtreichsten Frau der Welt macht, die ihr Vermögen selbst erarbeitet hat.

Oprah Winfrey führt ´Forbes"-Liste von Promis weltweit an

Quelle: dpa

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Oprah Winfrey war es nicht in die Wiege gelegt, einmal zu den reichsten und einflussreichsten Frauen der Welt zu zählen: Als Kind einer alleinerziehenden Teenager-Mutter wuchs Winfrey auf dem Bauernhof ihrer Großmutter im US-Bundesstaat Mississippi auf. Später zog sie nach Wisconsin, wo sie nach eigenen Angaben im Alter von neun Jahren vergewaltigt wurde. Mit 14 gebar sie einen Sohn, der noch im Babyalter starb. Es waren offenbar diese existenziellen Erfahrungen, die ihren weiteren Werdegang entscheidend beeinflussten. In ihrer Talkshow, mit der sie 1986 landesweit debütierte, schneidet sie bis heute häufig unbequeme Themen wie Krankheit, Drogenmissbrauch oder sexuelle Gewalt an. Ihre Stärke dabei: Ihre Gäste fassen Vertrauen zu ihr und berichten auch häufig über intime Erfahrungen. Dadurch stieg Winfrey zur erfolgreichsten Talkshow-Moderatorin des amerikanischen Fernsehens auf. Ihr Vermögen liegt nach Erkenntnissen von Forbes bei 2,4 Milliarden Dollar. Nur sechs Selfmade-Unternehmerinnen sind weltweit reicher.

Doris Fisher

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Dieses Foto aus dem Jahre 1969 zeigte Doris Fisher gemeinsam mit ihrem Mann Don Fisher vor dem ersten Gap-Modegeschäft in San Francisco. Gap, zunächst nicht viel mehr als ein Laden für Jeans and Musik, wuchs in der Folge zu einer Kette mit mehr als 3000 Standorten. Fisher, die als Kunstsammlerin bekannt ist, hat die Führung über den Einzelhandelskonzern inzwischen an die Söhne John, Robert und William weitergereicht. Ihr Mann Don erlag im vergangenen Jahr dem Krebs. Doris Fisher verfügt nach Angeben von Forbes über ein Vermögen von 2,4 Milliarden Dollar. Sie steht damit in einer Reihe mit Oprah Winfrey und der Chinesin Xiu Li Hawken, die ebenfalls über diesen Betrag verfügen.

MAYOR LUZHKOV VOTES IN MOSCOW

Quelle: REUTERS

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Jelena Baturina (Zweite von rechts) neben ihrem Mann Jurij Luschkow, dem Moskauer Bürgermeister. Das Vermögen der 47-Jährigen wird von Forbes mit 2,9 Milliarden Dollar angegeben. Damit belegt sie im Ranking der reichsten Self-Made-Frauen den dritten Rang. Baturina begann ihre Karriere 1991 mit der Gründung der Firma Inteko, die Möbel und Geschirr herstellte. Rasch expandierte die frühere Fabrikarbeiterin allerdings in den Bausektor und den Markt für Baumaterialien. Die Finanzkrise traf Baturina 2008 daher hart - einige ihrer Großprojekte liegen seither auf Eis. Mit ihrer neuen Firma Patriot hat sie sich nun auf Billighäuser spezialisiert. Baturina erregte im vergangenen Jahr Aufsehen, als sie für die Restaurierung der monumentalen kommunistischen Plastik "Arbeiter und Kolchosbäuerin" in Moskau Geld spendete. Das wichtigste Werk der sowjetischen Bildhauerin Wera Muchina wurde für 100 Millionen Euro restauriert.

Rosalia Mera

Quelle: Cover/Getty Images

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Der Ausgangspunkt für Rosalía Meras enormen Reichtum lag in Heimarbeit. Die Spanierin half ihrem damaligen Mann Amancio Ortega bei der Gründung eines Unternehmens, indem sie zu Hause Morgenmäntel und Unterwäsche schneiderte. Aus der Kellernäherei entstand Inditex, einer der erfolgreichsten Bekleidungskonzerne der Welt, zu dessen Imperium auch die bekannten Zara-Boutiquen zählen. Mera hat sich inzwischen zu einem großen Teil aus Inditex zurückgezogen. Das Geld aus ihren Firmenanteilen hat sie in etlichen Unternehmen von Fischfarmen bis zu Herstellern von Filmstaffagen angelegt. Mera ist in Spanien auch als Philanthropin bekannt. Ihre Paideia-Stiftung, die körperlich und geistig Behinderten hilft, wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. Auf dem Konto von Mera liegen nach Informationen von Forbes 3,5 Milliarden Dollar, was die 66-jährige Galizierin zur zweitreichsten Geschäftsfrau der Welt macht.

Weltweit gibt es nur eine Selfmade-Unternehmerin, die reicher ist als Mera: Wu Yajun. Die 46-Jährige gehört zu den vielen Chinesinnen, die in der Immobilienbranche zu Geld kamen. Ihre 3,9 Millarden Dollar machte Yajun durch den Immobilienkonzern Longfor Properties, der Liegenschaften in zehn chinesischen Städten baut und verwaltet.

© sueddeutsche.de/pak/mel/jja
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