Self-Storage:Sicheres Versteck

Was haben Frauen mit Schuhtick, geschiedene Männer und Tabakfirmen gemeinsam? Sie lagern ihr Hab und Gut bei Self-Storage-Unternehmen ein. Martin Brunkhorst erklärt, warum.

Joachim Göres

Martin Brunkhorst ist Vorsitzender des Verbandes Deutscher Self-Storage-Unternehmen. Er beschreibt, worin die Dienstleistungen dieser Firmen bestehen.

Self-Storage

In Deutschland gibt es derzeit 40 Self-Storage-Anlagen.

(Foto: Foto: dpa)

SZ: Was bedeutet "Self-Storage"?

Brunkhorst: Der Begriff kommt aus den USA und bedeutet "Selbsteinlagerung". Dort besitzen viele Häuser keinen Keller. In den Staaten gibt es circa 50 000 Self-Storage-Anlagen, wo die Kunden all das einlagern, wofür zu Hause der Platz fehlt. In Deutschland gibt es derzeit 40 solcher Anlagen, wobei die Nachfrage stetig wächst.

SZ: Was unterscheidet denn Self-Storage von der Einlagerung in Containern, wie es viele Speditionen anbieten?

Brunkhorst: Self-Storage-Unternehmen sind auf die Einlagerung spezialisiert, für Speditionen ist dies eher ein Randgeschäft. In unseren Mitgliedsunternehmen kann man von morgens sechs bis mindestens abends zehn Uhr selbständig an seinen abgeschlossenen Lagerraum herankommen. Sie können hineinstellen und herausnehmen, was Sie wollen und müssen diese Gegenstände nicht in einer Liste aufführen, wie dies bei Speditionen üblich ist. Dort gelangt man nur zu den normalen Öffnungszeiten an seine Sachen. Zu unserem Angebot gehören breite Zuwege, Lastenaufzüge, hohe Zäune, Kameraüberwachung, hell beleuchtete Wege. Zudem befinden sich alle Self-Storage-Anlagen in zentraler Lage - in Städten wie Berlin, Hamburg oder München.

SZ: Welchen Preis hat Ihr Service?

Brunkhorst: Die kleinste Einheit ist ein Quadratmeter, da passen aufeinandergestapelt 16 große Umzugskartons rein. Dafür zahlt man für einen Monat 30 Euro. Je größer die Fläche und je länger die Laufzeit, umso günstiger der Preis.

SZ: Wer sind Ihre Kunden?

Brunkhorst: Zum Beispiel Menschen, die für eine begrenzte Zeit wegen ihrer Arbeit ins Ausland gehen und bei uns einen Teil ihres Hausrats unterbringen. Bei Scheidungen ziehen die Partner in kleinere Wohnungen und möchten sich nicht sofort von wichtigen Dingen trennen, für die nun zu Hause der Platz fehlt. Manch einer stellt Surfbretter oder Skiausrüstungen bei uns ein. Dazu kommen gewerbliche Kunden wie Pharma- oder Tabakunternehmen, die unsere Räume für die Lagerung ihrer Produkte nutzen. Viele Geschäftskunden bewahren Akten bei uns auf. Von der Lagerung ausgeschlossen sind etwa Nahrungsmittel, Pflanzen sowie feuergefährliche Stoffe.

SZ: Was tun Sie gegen Feuchtigkeit?

Brunkhorst: Die Temperatur liegt in den Self-Storage-Anlagen ausreichend über dem Gefrierpunkt, sodass es zu keiner Kondensation kommt. Wenn Kunden feststellen, dass eingelagerte Gegenstände beschädigt sind, können sie es der Hausratsversicherung melden, die solche Schäden normalerweise deckt. Wer keine hat, dem bieten wir eine an.

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