Sanierungen:Grün und gerecht

Bisher zahlen vor allem Mieter für energetische Sanierungen. Verbände fordern nun eine Energiepolitik, die die Kosten für die Energiewende gerechter verteilt.

Von Andreas Remien

Häuser müssen saniert und alte Heizungen ausgetauscht werden: Die Energiewende im Gebäudebereich kostet viel Geld. Seit Jahren wird darüber gestritten, wer welche Kosten tragen muss. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und der Deutsche Mieterbund (DMB) betonen zwar, dass nicht die energetischen Anforderungen, sondern die hohe Nachfrage nach Wohnungen und gesetzliche Rahmenbedingungen die Hauptursachen für steigende Mieten seien. Für eine sozialverträgliche Energiewende sei aber dringend eine neue Klimapolitik nötig. Die Verbände haben daher Anfang der Woche ein "6-Punkte-Sofortprogramm" vorgestellt.

Um Mieter zu entlasten, sollen Vermieter in Zukunft nicht mehr elf, sondern nur noch sechs Prozent der Modernisierungskosten auf die Jahresmiete umlegen dürfen. Die jetzige Regelung führe zu "völlig überzogenen Mietpreissteigerungen", sagt DMB-Geschäftsführer Ulrich Ropertz. Innerhalb von acht Jahren dürfe die Miete wegen einer Sanierung außerdem nicht um mehr als 1,50 Euro pro Quadratmeter steigen. Im Gegenzug soll es mehr direkte Förderungen für Vermieter geben. Vor allem aber sollen steuerliche Abschreibungen für mehr Investitionen sorgen. "Ein Steuerbonus zur Absetzung der energetischen Sanierungskosten wäre ein wichtiger Anreiz für Hauseigentümer, die Gebäudesanierung voranzutreiben", sagt Barbara Metz, stellvertretende Bundesgeschäftsführerin der DUH. Die Verbände fordern außerdem, bei den Energiesteuern den Ausstoß von CO₂ zu berücksichtigen. Zudem sollen Mietspiegel angepasst werden und sanierte Wohnungen in den Beständen der kommunalen Unternehmen bleiben.

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