Pleitewelle:US-Banken sterben wie die Lemminge

Das Bankensterben in den USA beschleunigt sich. In diesem Jahr mussten bereits 103 Institute von der Einlagensicherung geschlossen werden - weit mehr als im Vorjahr, das bereits desaströs verlaufen war.

Bankenpleiten en masse: In den USA sind in diesem Jahr bereits 103 Banken zusammengebrochen. Die Behörden machten am Freitag sieben weitere kleine Institute dicht, wie die staatliche Einlagensicherung (FDIC) mitteilte.

Pleitewelle bei US-Banken - Staatliche Einlagensicherung FDIC

Das Gebäude der staatlichen Einlagensicherung FDIC in Washington D. C.: In diesem Jahr mussten bereits über 100 Banken in den USA geschlossen werden.

(Foto: ag.dpa)

Im vergangenen Jahr wurde die Marke von mehr als 100 geschlossenen Geldhäusern erst im Oktober erreicht. Von Januar bis Ende Juli 2009 waren mit 64 Banken deutlich weniger Finanzinstitute geschlossen worden als im selben Zeitraum dieses Jahres.

Die Zahl der Banken in Schwierigkeiten stieg laut FDIC-Zahlen vom Mai im ersten Quartal 2010 im Vergleich zu Ende 2009 um gut zehn Prozent. Ende März kämpften demnach 775 US-Banken um ihr Überleben. So hoch war ihre Zahl seit 1993 nicht mehr. Die Behörden rechnen damit, dass die Pleitewelle in diesem Quartal ihren Höhepunkt findet.

Bankensektor eholt sich nur langsam

Im gesamten vergangenen Jahr waren 140 US-Geldhäuser geschlossen worden, die höchste Zahl seit 1992. 2008 gingen 25 Banken pleite, 2007 nur 3.

Die Erholung von der Finanzkrise kommt im Bankensektor deutlich langsamer voran als in der Gesamtwirtschaft.

Das größte der sieben zuletzt geschlossenen Geldhäuser war die Crescent Bank and Trust mit elf Filialen, Vermögenswerten von etwa 1,01 Milliarden Dollar und Einlagen von rund 966 Millionen Dollar. Das kleinste Institut war die Thunder Bank mit zwei Filialen, Vermögenswerten von 32,6 Millionen Dollar und Einlagen von 28,5 Millionen Dollar.

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