Ostdeutschland:Gegen den Trend

Eis im Rostocker Stadthafen

Recht günstig: In Rostock müssen Mieter nur 20,9 Prozent ihres Einkommens für die Miete aufbringen.

(Foto: Jens Büttner/dpa)

In vielen Städten Ostdeutschlands sind die Wohnkosten gesunken. Es gibt allerdings zwei große Ausnahmen.

Von Andreas Remien

Ob Hamburg, Frankfurt oder München: In vielen großen Metropolen müssen Haushalte immer mehr Geld für die Miete aufbringen. Ganz anders ist die Lage in den meisten ostdeutschen Städten, wie der aktuelle Wohnungsmarktbericht der TAG Immobilien AG zeigt. In vielen Orten sind die Mieten inklusive Nebenkosten langsamer gestiegen als die Haushaltsnettoeinkommen.

In der Studie wurde untersucht, wie sich die Wohnkosten in 27 ostdeutschen Städten im Vergleich zu 2006 entwickelt haben. Am stärksten ist die Wohnkostenquote in Rostock gesunken: Sie liegt in der Hansestadt nur noch bei 20,9 Prozent (2006: 24,8 Prozent). Auch in Chemnitz müssen Haushalte im Mittel deutlich weniger für die Miete ausgeben. Der Anteil liegt bei nur 17,5 Prozent (-1,9 Prozentpunkte). Das ist zugleich der niedrigste Wert aller untersuchten Städte. Am größten ist die Belastung neben Berlin und Potsdam in Jena (26,6 Prozent), Weimar (24,9 Prozent) und Greifswald (24,6 Prozent).

In 18 Städten sind die Wohnkostenquoten gesunken. Neben Rostock und Chemnitz gehören unter anderem Halle an der Saale und Cottbus dazu. In Leipzig und Dresden blieb die Wohnkostenquote nahezu konstant. "Wirtschaftswachstum und Zuzug gehen im Osten einher mit einer wachsenden Kaufkraft. Zugleich stiegen die Mieten bisher nur im moderaten Maße. So ist es zu erklären, dass die Wohnkostenbelastung in Ostdeutschland trotz höherer Mieten in den vergangenen Jahren häufig nicht gestiegen, sondern vielerorts sogar gesunken ist", sagt Claudia Hoyer, Vorstand der TAG Immobilien AG. Ausnahmen sind Berlin und Potsdam. Dort sind die Wohnkostenquoten nicht nur hoch (31,6 beziehungsweise 29,2 Prozent), sondern auch deutlich gestiegen. Vor allem in der Hauptstadt ist die Belastung groß. In einigen Stadtteilen innerhalb des S-Bahn-Rings geben die Berliner laut TAG bis zu 51 Prozent ihres Nettoeinkommens für die Miete aus.

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