Neubau:Wohnen am Bauch von München

In der Nähe der Großmarkthalle entstehen die Isar-Docks, ein Gebäudekomplex mit 83 Eigentumswohnungen. Er soll bis Mitte 2018 fertiggestellt sein.

Von Sebastian Hepp

Auch wenn der Name dies nahelegt: Direkt am Wasser gebaut sind die derzeit in München-Sendling entstehenden "Isar-Docks" nicht. Der Fluss verläuft ein paar hundert Meter weiter östlich von dem Grundstück an der Lenggrieser Straße. Doch dafür "dockt" das Neubauprojekt an den "Bauch von München" an. Der Komplex aus vier zusammenhängenden Wohnhäusern, den die Tewo GmbH & Co. KG, ein Unternehmen der Terrafinanz-Firmengruppe, errichten wird, grenzt nämlich an das Areal der Großmarkthalle. Und die wird wegen der reichhaltigen Auswahl an Lebensmitteln, die Großhändler aus ganz Europa dort anbieten, auch "Bauch von München" genannt.

Über die ausreichende Versorgung mit Essbarem müssen sich die künftigen Bewohner der Isar-Docks also keine Gedanken machen, eher darüber, ob sie der Zielgruppe entsprechen, für die die insgesamt 83 frei finanzierten Eigentumswohnungen konzipiert wurden. Gedacht sind sie für "urban- und lifestyle-orientierte Singles, Paare und Familien", die die Vorzüge des Stadtlebens durch die Nähe zum Glockenbach- und Schlachthofviertel schätzen, zugleich aber "eine Rückzugsmöglichkeit in eine komfortable Wohnsituation suchen". Solche Käufer fänden in den Isar-Docks ein breites Wohnungsangebot vor. Dieses reiche von der Ein-Zimmer-Wohnung mit 28 bis zur Vier-Zimmer-Wohnung mit 120 Quadratmetern Wohnfläche. Als besonderes Highlight bezeichnet die Terrafinanz die Gartenwohnungen in dem Ensemble, die mit ihren hellen Wohnräumen und der nach Süden ausgerichteten Terrasse ideal für Familien mit Kindern seien. Daneben soll es in dem sechsgeschossigen Gebäudekomplex auch einige Wohnungen mit Dachterrasse geben.

Neubau

Tausende Wohnungen und Häuser werden jedes Jahr in München und Umgebung gebaut. Das Angebot ist vielfältig. Unter der Rubrik Neubau stellen wir vor, was wo entsteht.

Ausgestattet werden die Wohnungen unter anderem mit Schiffsboden-Echtholzparkett in allen Wohn-, Schlaf- und Kinderzimmern, mit bodentiefen Fenstern und großen Balkonen sowie Fußbodenheizung, elektrischen Rollläden und Markenfliesen in den Bädern und WCs. Sämtliche Wohnungen der Isar-Docks sind nach Angaben des Bauträgers schwellenfrei zu erreichen. Von der zweistöckigen Tiefgarage bis hoch ins Dachgeschoss führe ein Lift.

Das gestalterische Konzept von Zeitler und Blaimberger Architekten, Stadtplaner aus München sieht eine "reduzierte, elegante Formensprache" vor. Anders als die überwiegend in weiß gehaltene Fassade sollen die Eingangsseiten im Erdgeschoss eine Natursteinfassade in braungrauem Farbton erhalten, wie er für die Metalloberflächen in Hafendocks typisch sei. Für die begrünten, mit Spielflächen für Kinder und Jugendliche versehenen Innenhöfe zeichnen Brandhoff Voss Landschaftsarchitekten aus München verantwortlich.

Eine "ruhige Wohnlage", wie sie der Bauträger hier ebenfalls in Aussicht stellt, ist laut Alfred Hollmann, dem Prokuristen der Terrafinanz, angesichts der Nachbarschaft zur Großmarkt halle freilich etwas zu relativieren: Zwar biete die fingerförmige Struktur des Baukomplexes mit seinen zwei Innenhöfen Schutz vor Lärm von außen. Auf der zur Großmarkthalle hin ausgerichteten Seite des Ensembles müssten die künftigen Bewohner jedoch durch Schallschutzfenster gegen den von den Gewerbebetrieben ausgehenden Lärm abgeschirmt werden, sagt Hollmann. Diese Maßnahme sei hier aber auch ausreichend, wie ein zunächst von der Terrafinanz, später auch ein von der Stadt München in Auftrag gegebenes Lärmschutzgutachten ergeben habe. Die lange Verfahrensdauer von vier Jahren bis zur Erteilung der Baugenehmigung für die Isar-Docks führt Hollmann nicht zuletzt darauf zurück, dass der Schutz der künftigen Bewohner gegen den vom Großmarktgelände ausgehenden Lärm gewährleistet sein müsse - zumal dort jetzt auch ein kompletter Neubau der Hallen geplant sei.

Isardocks

So soll der Gebäudekomplex einmal aussehen. Die Durchschnittspreise für die Wohnungen liegen bei 8000 Euro pro Quadratmeter Fläche.

(Foto: Terrafinanz)

Die Durchschnittspreise für die Wohnungen liegen laut Hollmann bei 8000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Die Dachgeschosswohnungen seien mit Preisen zwischen 9000 und 10 000 Euro pro Quadratmeter die teuersten. Der Prokurist begründet das auch für Münchner Verhältnisse eher gehobene Preisniveau nicht zuletzt mit der guten und zentralen Lage des Projektes - in der Nähe der Isarauen und unweit des Naherholungsgebiets Flaucher gelegen, bei der U-Bahnstation Implerstraße mit zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten. Zu jeder Wohnung muss laut der Münchner Stellplatzverordnung mindestens ein Einzelstellplatz (Preis: zwischen 29 900 und knapp 40 000 Euro) hinzugekauft werden.

Die Abbrucharbeiten auf dem Grundstück, das die Terrafinanz von der Firma Balthasar Papp (Lebensmittellogistik) erworben hat, sind inzwischen abgeschlossen. Fertiggestellt sollen die Wohnungen spätestens bis Mitte 2018 sein. Inzwischen seien schon um die 70 Prozent verkauft, sagt Hollmann.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: