Der Münchner Immobilienmarkt boomt. Das betrifft nicht nur Wohnungen, sondern auch Büros. Die Nachfrage nach Büroflächen war im ersten Halbjahr so groß wie zuletzt 2011, berichtet der Immobilienberater Colliers International München GmbH. Vermietet wurden demnach in den ersten sechs Monaten 351 400 Quadratmeter, was 22 Prozent über dem Vorjahreswert liegt. Der Flächenumsatz insgesamt, also mit Eigennutzern, stieg um 27 Prozent auf 387 400 Quadratmeter.
Neben den drei traditionell wichtigsten Sektoren für den Münchner Bürovermietungsmarkt - Beratungsfirmen, IT-Unternehmen und verarbeitendes Gewerbe - war diesmal auch der öffentliche Sektor stark vertreten, heißt es im Marktbericht von Colliers. Dies wird vor allem auf einige Großanmietungen der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben und der Stadt München zurückgeführt. Nach wie vor würden Standorte im Stadtgebiet bevorzugt.
Die hohe Nachfrage bei einem abnehmenden Angebot treibt die Preise. Die Durchschnittsmiete lag im Halbjahr bei 16,20 Euro je Quadratmeter, plus 6,5 Prozent. Im Stadtgebiet betrug sie 17,40 Euro, während für Flächen im Umland 10,30 Euro je Quadratmeter gezahlt wurden. Die Experten gehen davon aus, dass kurzfristige Umzugspläne oft schwer umzusetzen sind. Unternehmen, die neue Bürokonzepte durchführen wollten, müssten dies zum Teil im Bestand tun. Die Flächenknappheit werde in den nächsten Jahren bestehen bleiben.
Auch bei den gewerblichen Immobilienverkäufen habe München nicht an Attraktivität verloren, auch wenn es hier im Halbjahr einen Rückgang des Volumens um ein Drittel auf 1,85 Milliarden Euro gegeben habe. Die zweite Jahreshälfte werde deutlich lebhafter sein, heißt es.