Morgan Stanley legt Zahlen vor:Die kleine Krise

Zur Abwechslung mal gute Nachrichten aus einem Finanzinstitut: Die Quartalszahlen der US-Investmentbank Morgan Stanley fielen überraschend gut aus - die Börse bedankt sich.

Die US-Investmentbank Morgan Stanley hat am Dienstag nach Börsenschluss die Präsentation ihrer Quartalszahlen vorgezogen - und dabei überraschend gute Ergebnisse präsentiert.

Unerwartet gute Zahlen: Morgan-Stanley-Aktien stiegen nachbörslich um rund neun Prozent. (Foto: Foto: AP)

Zwar sei im dritten Quartal der Gewinn aus dem laufenden Geschäft um drei Prozent auf 1,43 Milliarden Dollar gesunken, teilte die Nummer Zwei der Branche in den USA mit. Pro Aktie lag der Gewinn mit 1,32 Dollar aber deutlich über den 0,78 Dollar, die Analysten im Schnitt erwartet hatten.

Die Einnahmen stiegen um ein Prozent auf acht Milliarden Dollar und lagen damit ebenfalls deutlich über den prognostizierten 6,28 Milliarden. Eigentlich wollte Morgan Stanley seine Zahlen erst am Mittwoch präsentieren.

Morgan-Stanley-Aktien stiegen nachbörslich um rund neun Prozent, nachdem sie zuvor im regulären Handel knapp elf Prozent auf 28,70 Dollar nachgegeben hatten.

Branchenexperten zeigten sich hoch erfreut. "Das sind großartige Nachrichten für den gesamten Finanzsektor", sagte Marshall Front von Front Barnett Associates. Ähnlich äußerte sich Tom Sowanick von Clearbook Financial: "Morgan Stanley hat deutlich bessere Zahlen als erwartet vorgelegt."

Gewinnrückgang bei Goldman Sachs

Der Morgan-Stanley-Rivale Goldman Sachs hatte zuvor am Dienstag Zahlen präsentiert und dabei einen Gewinnrückgang von 70 Prozent ausgewiesen.

Angesichts der Kreditmarktkrise hatte Morgan Stanley im zweiten Quartal nur durch dem Verkauf von Vermögenswerten einen Verlust verhindern können. Die Einnahmen brachen um fast 40 Prozent auf 6,5 Milliarden Dollar ein.

Die Bank hatte bereits Ende 2007 im Zusammenhang mit schlecht besicherten US-Hypotheken einen Verlust von 9,4 Milliarden Dollar verbucht. Daraufhin sicherte sich das Institut eine Kapitalspritze über fünf Milliarden Dollar aus China und entließ Tausende Mitarbeiter.

© sueddeutsche.de/Reuters/kim/tob - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: