Ein Mann, ein Fehler - und 120 Millionen Dollar Schaden: Die Fehlspekulation einer ihrer Händler kostet die Investmentbank Morgan Stanley viel Geld. Der in London arbeitende Angestellte habe Positionen überbewertet, sagte Morgan-Stanley-Finanzchef Colm Kelleher. Den Namen des Händlers nannte Kelleher nicht.
Aufgefallen waren die Fehlspekulationen bei internen Kontrollen in der zweiten Maihälfte. Es handle sich jedoch um einen Einzelfall, sagte ein Sprecher von Morgan Stanley.
Teurer Einzelfall
Es ist ein teurer Einzelfall - und doch sind die Verluste minimal im Vergleich zum Fall des französischen Börsenspekulanten Jerôme Kerviel. Durch die unerlaubten Spekulationsgeschäfte Kerviels hatte die französische Großbank Société Générale insgesamt 4,9 Milliarden Euro verloren. Der Milliardenzocker hatte seit 2005 unerlaubt hoch auf Aktienindizes spekuliert und war schließlich Mitte Januar 2008 aufgeflogen. Heute arbeitet er als IT-Berater.
Auch der Morgan-Stanley-Händler sei mittlerweile suspendiert, sagte Finanzchef Kelleher. Die Behörden seien informiert worden.
Wie viele andere Banken hatte Morgan Stanley die internen Kontrollen nach einem milliardenschweren Handelsskandal bei der Société Générale verschärft.