Moody's: Verlust von Bestnote möglich:Ratingagentur droht Großbritannien mit Herabstufung

Großbritannien hat viele Schulden, bekommt von der mächtigen Ratingagentur Moody's bisher aber noch die Bestnote "AAA". Die ist jetzt gefährdet - wenn die Regierung in London ihre Sparziele verfehlt.

Die Ratingagentur Moody's hat nach den USA nun auch Großbritannien mit einer Aberkennung des Top-Ratings gedroht. Sollte das Wirtschaftswachstum schwach bleiben und die Regierung ihre Konsolidierungsziele verfehlen, könnte die Bestnote von "AAA" gefährdet sein, sagte Sarah Carlson, Analystin bei Moody's, der Nachrichtenagentur Market News International.

Trotz der Drohung bleibt aber der Ausblick für die Bonität Großbritanniens vorerst weiterhin "stabil". Damit droht offiziell noch keine Herabstufung durch die Agentur. Die schwächeren Wachstumsaussichten alleine würden jedoch noch nicht unmittelbar das Rating gefährden, sagte Carlson.

Falls die Regierung jedoch bei ihren Haushaltsanstrengungen nachlassen würde, könnte das Rating nicht mehr angemessen sein. Die Sparpläne der Regierung für die kommenden Jahre seien eine politische Herausforderung, ihre Umsetzung daher gefährdet.

Moody's hatte bereits den USA mit einer Herabstufung ihrer Kreditwürdigkeit gedroht. Schon im März hatte die Agentur gemahnt, Großbritannien sei einem Verlust des Ratings "AAA" näher gekommen. Nach der Finanzkrise war Kritik an der Macht der Ratingagenturen und ihrer Bewertungen laut geworden, sie kam unter anderem von der Bundesregierung.

Die Warnung von Moody's hat am Mittwoch das Pfund Sterling unter Druck gesetzt - genau wie die britische Anleihe Gilt. Im Vergleich zum Dollar rutschte das Pfund bis auf 1,6355 von 1,6440 Dollar am Vorabend ab.

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