Mobilfunk:Vier Tipps, um günstiger ins Ausland zu telefonieren

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Ins Ausland telefonieren muss nicht immer sündhaft teuer sein.

(Foto: freestocks.org/Unsplash.com)

Ein Telefonat nach Syrien oder Polen kann gerne mal 128 Cent die Minute kosten. Services wie "Call-by-Call" oder "Callthrough" drücken den Preis - doch welcher Anbieter kann was?

Von Daniel Pöhler, Finanztip

Wer gerade ein Auslandssemester absolviert, Verwandschaft in einem anderen Land hat oder eine Bekanntschaft aus dem Urlaub aufrechterhalten will, ist darauf angewiesen, regelmäßig zu erschwinglichen Preisen ins Ausland zu telefonieren. Das eigene Mobiltelefon oder das Festnetz zu Hause eignen sich jedoch nur dann für Auslandstelefonate, wenn der Anrufer ein paar Dinge beachtet.

1. Telekom-Kunden können "Call-by-Call" nutzen

Wer seinen Festnetzanschluss bei der Deutschen Telekom hat, telefoniert am einfachsten günstig ins Ausland. Dazu wählt der Anrufer lediglich eine spezielle Vorwahl vor der eigentlichen Rufnummer. Das Telefonat läuft dann über einen Dienstleister und nicht über die Telekom. Der Fachbegriff für solche "Sparvorwahlen" lautet "Call-by-Call" und ist nur für Telekom-Kunden verfügbar.

Der Preisunterschied ist enorm: Von Deutschland aus beispielsweise eine syrische Handynummer anzurufen, kostet im Telekom-Tarif 128 Cent je Minute. Mit Call-by-Call muss der Anrufer zum Zeitpunkt der Stichprobe (Oktober 2017) hingegen nur 5,9 Cent zahlen. Ähnlich große Unterschiede gibt es für Gespräche nach Italien, Polen, in die Türkei und oder in die USA.

Allerdings ist zu beachten, dass die Anbieter von Sparvorwahlen häufig ihre Preise ändern. Damit Verbraucher immer mit der billigsten Nummer telefonieren, sollten sie sich zuvor auf einer Vergleichsseite informieren. Dafür eignen sich beispielsweise die Datenbanken der Online-Portale billiger-telefonieren.de und Teltarif.

2. Kunden anderer Telefon-Anbieter lassen sich durchstellen

Für alle, die ihr Festnetz nicht bei der Telekom haben, gibt es das sogenannte "Callthrough", also das Durchstellen. Diese Methode funktioniert von den Anschlüssen aller Festnetzanbieter und geht so: Der Anrufer wählt zunächst die Telefonnummer des jeweiligen Callthrough-Dienstleisters, meist eine 0180er-Nummer oder eine normale Festnetznummer. Erst wenn er dazu aufgefordert wird, tippt er anschließend die Telefonnummer des ausländischen Gesprächspartners ein. Das Telefonat wird dann vom Dienstleister durchgestellt.

3. Auslandsoption hinzubuchen

Auch ohne Call-by-Call oder Callthrough können Anrufer die Kosten für Telefonate ins Ausland drücken, und zwar mit speziellen Auslandsoptionen, die einige Festnetz- und Mobilfunkfirmen anbieten. Solche Auslandsoptionen lassen sich zum bestehenden Tarif für eine monatliche Gebühr hinzubuchen. Sie enthalten beispielsweise eine bestimmte Anzahl an Minuten oder unbegrenzte Anrufe ins Ausland, manchmal auch in einzelne Länder.

Für Gespräche nach Polen lohnt sich zum Beispiel die "Euro-Flat" von Vodafone für knapp 5 Euro, sobald der Anrufer mindestens acht Stunden im Monat ins ausländische Festnetz telefoniert. Zum Zeitpunkt des Finanztip-Vergleichs sind die Anrufe dann sogar günstiger als mit dem billigsten Callthrough-Anbieter. Im Vergleich zum Vodafone-Standardpreis lohnt sich die "Euro-Flat" bereits ab 50 Minuten.

4. Kostenlos oder preiswert übers Internet telefonieren

Ganz ohne zusätzliche Kosten können Nutzer mit Apps und Programmen wie Skype, Facetime, Whatsapp oder Hangouts ins Ausland telefonieren. Das funktioniert auch mit dem Handy und unterscheidet sich dann kaum von einem normalen Telefonat. Der Gesprächspartner muss auf seinem PC, Smartphone oder Tablet die gleiche App wie der Anrufer installiert haben. Beide Gesprächsteilnehmer benötigen allerdings eine schnelle und stabile Internetverbindung.

Mit einigen Apps kann der Nutzer gegen eine Gebühr auch normale Telefonnummern außerhalb von Deutschland anrufen. Der Minutenpreis, den zum Beispiel der Anbieter Skype für Gespräche ins Ausland verlangt, liegt meist unter den Preisen der Festnetz-Telefongesellschaften. Mit den Konditionen von Callthrough und Call-by-Call kann Skype aber kaum mithalten.

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    Der Text stammt aus dem aktuellen Newsletter von Finanztip. Er erscheint hier leicht angepasst in einer Kooperation. Finanztip ist gemeinnützig und hilft Verbrauchern bei den täglichen Finanzentscheidungen.

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