Metrostationen:Es wird bunt im Untergrund

Ein U-Bahnhof muss kein dunkles Loch sein, das graue Menschen verschluckt.

Von Marco Völklein

Ein Bahnhof für die U-Bahn - das muss nicht immer ein dunkles Loch sein, das graue Menschen verschluckt. Ganz und gar nicht. U-Bahn-Bauer weltweit versuchen immer wieder, Farbe in die Unterwelt zu bringen. In Los Angeles etwa präsentiert sich die Station Hollywood/Highland standesgemäß: mit stilisierten Palmen an den Stützen, Filmrollen an der Decke und Projektoren als Blickfang. Der Bahnhof diente auf der 1999 fertiggestellten Linie zunächst als Endstation, bereits ein Jahr später aber wurde die Strecke dann noch um zwei weitere Haltepunkt erweitert.

Ähnlich farbenfroh geht es auch in Europa zu. In München etwa entwarf der Maler Franz Ackermann 2003 am Georg-Brauchle-Ring eine Station mit Wänden in knalligen Farben. In Berlin mutet der U-Bahnhof Paracelsus-Bad auf der Linie U 8 wie ein Bauwerk aus Art-déco-Zeiten an; tatsächlich aber wurde die Station erst im April 1987 eröffnet. Der Delius-Klasing-Verlag hat in seinem Kalender "Subwaystations 2018" zwölf großformatige Bilder aus dem Untergrund zusammengetragen, kurze Begleittexte erläutern das Gezeigte. Manches Foto wirkt dabei fast schon wie ein Gemälde - so beispielsweise die winterliche Szenerie rund um die Abgänge zur Pariser Metrostation Grand Boulevards, die die Linien 8 und 9 bedient.

Subwaystations 2018, Kalender im Format 70 x 57 cm, Verlag Delius Klasing, Bielefeld, 45 Euro

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: