Logistik:Hallen im Höhenflug

Der Onlinehandel sorgt für einen Boom bei Hallen und Lagern. Weil viele Unternehmen keine Objekte finden, bauen sie selbst.

Von Andreas Remien

Ob Amazon, die Metro Group, Möbelhändler oder Autofirmen: Überall in Deutschland suchen Unternehmen derzeit nach passenden Logistikflächen. Das kann die einfache Halle ebenso sein wie ein komplexes Verteilerzentrum. Etwa 6,7 Millionen Quadratmeter Logistikflächen wurden im vergangenen Jahr laut der Immobilienberatung CBRE in Deutschland vermietet - ein neuer Rekordwert. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies eine Steigerung von elf Prozent.

Die hohe Nachfrage auf dem Lager- und Logistikmarkt erhalte durch das rasante Wachstum des Onlinehandels eine besondere Dynamik, berichtet Rainer Koepke, Logistik-Experte bei CBRE in Deutschland. Nur etwa 60 Prozent der Flächen wurden im vergangenen Jahr frei vermietet, 40 Prozent haben die Unternehmen für sich selbst bauen lassen. Das erklärt auch den großen Anteil von Neubauten: Etwa 70 Prozent der vermieteten Flächen befinden sich in neu errichteten Lagern oder Logistikzentren. Viele Unternehmen finden auf dem Markt nicht ausreichend moderne Flächen und entscheiden sich dann schließlich, selbst zu bauen.

Die große Nachfrage von Mietern nach Logistikflächen macht die Immobilien auch für Investoren interessant. Fonds, Privatanleger oder Versicherungen haben im vergangenen Jahr in Deutschland Objekte für gut 4,7 Milliarden Euro gekauft, berichtet die Immobilienberatung JLL. Auch das ist ein Rekordwert. Ein Geheimtipp ist die Anlageklasse aber längst nicht mehr. Wie bei Wohnungen, Büros oder Einkaufszentren sind auch die Renditen der Logistikflächen deutlich gesunken.

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