Landesbank Baden-Württemberg:Endlich wieder schwarze Zahlen

Der Patient kränkelt zwar noch, ist aber auf dem Wege der Besserung: Die Landesbank LBBW hat im ersten Quartal 2009 offenbar wieder Gewinne geschrieben.

Nach den vielen Horrornachrichten der vergangenen Monate kommen nun wieder verhalten positive Signale von Deutschlands größter Landesbank. Die Stuttgarter LBBW hat offenbar im ersten Quartal des Jahres wieder einen Gewinn verbucht. "Ich gehe nach heutigem Kenntnisstand davon aus, dass wir unter dem Strich schwarze Zahlen geschrieben haben", sagte LBBW-Chef Siegfried Jaschinski. Die Zahlen stünden aber noch nicht endgültig fest.

LBBW, AP

Verhalten positive Signale aus Stuttgart: Die LBBW hat im ersten Quartal offenbar schwarze Zahlen geschrieben.

(Foto: Foto: AP)

Zwar sei das operative Kerngeschäft der LBBW in den ersten Monaten 2009 "mehr als ordentlich" gelaufen, sagte der Konzernchef. Allerdings habe die Finanzkrise aber bei Kreditausfallversicherungen auf Banken und Staaten erneut negative Spuren hinterlassen.

Auch mit einer Prognose für das Gesamtjahr 2009 tut sich die LBBW schwer. "Angesichts der großen Unsicherheiten sowohl an den Finanzmärkten als auch in der realen Wirtschaft lässt sich keine seriöse Prognose abgeben", sagte der Konzernchef. Im vergangenen Jahr hatte der Branchenprimus aus Baden-Württemberg einen Rekordverlust von 2,1 Milliarden Euro gemacht.

Milliardenbelastung aus der Krise

Die Kernkapitalquote, die wichtigste Kennziffer zur Beurteilung der Kapitalstärke einer Bank, sank in Folge der Verluste auf relativ geringe 6,1 Prozent. Durch die Kapitalerhöhung von fünf Milliarden Euro werde sich die Quote auf rund neun Prozent erhöhen. Das Geld wollen die Eigentümer, darunter das Land Baden-Württemberg, die Sparkassen des Landes und die Stadt Stuttgart, in Kürze zuschießen.

Seit Beginn der Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten habe der Branchenprimus aus Baden-Württemberg Belastungen von rund vier Milliarden Euro verarbeitet. Der Vorstand rechnet damit, dass ein Drittel davon tatsächlich ausfallen könnte. Derzeit werde ein Sparprogramm ausgearbeitet, sagte Jaschinski. Damit sollen künftig pro Jahr rund 150 Millionen Euro gespart werden. Dies entspreche einer Senkung der Gesamtkosten der LBBW um rund zehn Prozent.

2008 legte die LBBW in ihrem Kerngeschäftsfeld Firmenkunden zu. Die Erträge seien dank eines gestiegenen Kreditgeschäfts und höherer Provisionen für Spezialfinanzierungen um 18 Prozent geklettert, teilte die LBBW weiter mit.

Im Kapitalmarktgeschäft, zu dem die Bank etwa Anleiheemissionen oder den Verkauf von Derivaten zählt, sei die Bank prozentual noch stärker gewachsen. Im Geschäft mit Privatkunden habe die Bank jedoch unter dem hohen Wettbewerb und der schlechten Börsenentwicklung gelitten, die Erträge gingen hier zurück.

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