Kritik an Geschäftskonzept:Höchststrafe für die HSH-Strategen

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Zu optimistisch, nicht überzeugend: Der Rettungsfonds Soffin straft das neue Geschäftsmodell der HSH Nordbank rigoros ab.

Es ist erst wenige Wochen her, da hatte Hilmar Kopper, der Aufsichtsratschef der HSH Nordbank nur lobende Worte für das neue Geschäftsmodell der taumelnden Landesbank übrig. Von einem "ausgereiften Konzept" war da die Rede, das Zukunftsfähigkeit der HSH Nordbank" sicherstellen könne.

Der Rettungsfonds Soffin hält das neue Geschäftsmodell der HSH Nordbank für wenig überzeugend. (Foto: Foto: ddp)

Die Experten des Bankenrettungsfonds Soffin sehen das jedoch anders. Sie betrachten die neue Strategie der Landesbank als mittelfristig nicht nachhaltig und zukunftsfähig. Wie das Handelsblatt berichtet, hatten HSH-Chef Dirk Jens Nonnenmacher und Aufsichtsratschef Kopper das Finanzmarktgremium des Soffin Anfang der Woche über die Lage der angeschlagenen Landesbank informiert. "Die Angaben von Nonnenmacher und Kopper zur Zukunft der Bank haben uns nicht überzeugt", zitierte die Zeitung aus Teilnehmerkreisen.

Vor allem die einseitige Ausrichtung auf Schiffsfinanzierungen berge massive Probleme, auf die die Nordbank-Führung bisher keine Antwort gefunden habe. Die Annahmen zur Geschäftsentwicklung seien "viel zu optimistisch". Es sei nicht nachzuvollziehen, wie die HSH Nordbank 2011 wieder Gewinne machen wolle, zitierte das Blatt weiter.

Ärger für Nonnenmacher

Die Bank selbst kann die Einschätzung nicht nachvollziehen. "Wir haben ein umfangreiches und in sich stimmiges Restrukturierungskonzept erarbeitet und mit externem Sachverstand überprüft", sagte eine Sprecherin dem Bericht zufolge. Auch Aufsichtsratschef Kopper habe das Modell als tragfähig bezeichnet und schließe einen Erhalt der gesamten Bank, eine sogenannte Stand-Alone-Lösung, ausdrücklich nicht aus. Die Bank bereitet gerade die rechtlichen Voraussetzungen für eine Aufspaltung des Instituts in eine Kern- und Abbaubank vor.

Wegen der so genannten Omega-Transaktion und anderer Skandale wird Nonnenmacher mit Rücktrittsforderungen von Oppositionspolitikern in den HSH-Eignerländern Hamburg und Schleswig-Holstein konfrontiert. Auch die nun in Kiel wieder in Regierungsverantwortung gekommene FDP fordert, die komplette HSH-Führungsriege abzulösen.

© sueddeutsche.de/Reuters/tob - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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