KfW: Lehman-Überweisung:Erst gefeuert - dann belohnt

KfW-Vorstand Peter Fleischer wurde fristlos entlassen, weil die KfW 320 Millionen an Lehman überwies. Jetzt gibt es wahrscheinlich eine üppige Gehaltsnachzahlung.

Erst wurde die Staatsbank KfW als "dümmste Bank Deutschlands" verspottet, jetzt muss diese Bank für die Fehler ihrer Mitarbeiter möglicherweise auch noch zahlen.

KfW: Lehman-Überweisung: Monatliches Gehalt für den geschassten Peter Fleischer: Für die Zeit von Mai 2009 bis September 2010 muss die KfW monatlich 27.438,14 Euro Gehalt zahlen.

Monatliches Gehalt für den geschassten Peter Fleischer: Für die Zeit von Mai 2009 bis September 2010 muss die KfW monatlich 27.438,14 Euro Gehalt zahlen.

(Foto: Foto: AP)

Das Landgericht Frankfurt hat der Klage des früheren KfW-Vorstands Peter Fleischer auf Fortzahlung seines Gehalts in Höhe von insgesamt zwei Millionen Euro stattgegeben.

Fleischer war ebenso wie sein Vorstandskollege Detlev Leinberger im Herbst 2008 fristlos gekündigt worden, weil die KfW sie für die Millionenüberweisung an die insolvente US-Bank Lehman verantwortlich machte.

Beide setzen sich dagegen zur Wehr. Nach Leinberger in der vergangenen Woche hat sich nun auch Fleischer durchgesetzt. Die Entscheidung des Gerichts ist aber nur eine vorläufige. Zugleich müssen sich Fleischer und Leinberger auf Schadenersatzforderungen in Millionenhöhe gefasst machen.

Anzeige gegen kompletten Vorstand

Dazu hat der KfW-Verwaltungsrat den Vorstand ermächtigt. Unterdessen ist bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt eine Strafanzeige gegen das komplette ehemalige KfW-Management eingegangen, also gegen Ex-Chefin Ingrid Matthäus-Maier, die Vorstandsmitglieder Günther Bräunig, Norbert Kloppenburg, Wolfgang Kroh sowie Fleischer und Leinberger.

Dem Vorstand wird Untreue vorgeworfen, weil er das Vermögen der KfW durch die Hilfen an die IKB-Bank schädigte. Die KfW hatte im Sommer 2007 Garantien der IKB in Milliardenhöhe übernommen, um einen Konkurs zu verhindern.

Die Staatsanwaltschaft prüft , ob sie Ermittlungen aufnehmen will. Die KfW hat die Anzeige noch nicht vorliegen. Aus ihrem Umfeld hieß es, diese Vorwürfe seien nicht haltbar. Von einer vorsätzlichen Schädigung der Bank durch den Vorstand könne keine Rede sein.

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