SZ: Herr Sorge, wie können sich Immobilienkäufer vor unliebsamen Überraschungen schützen?
Sorge: Seit August letzten Jahres muss der Notar prüfen, ob der Verbraucher den Vertragsentwurf schon zwei Wochen vor der Vertragsunterzeichnung erhalten hat. Diese Zeit sollte der Käufer nutzen, um den Entwurf mit seinen Vorstellungen und damit abzugleichen, was er mit dem Verkäufer ausgehandelt hat. Er kann Änderungswünsche in den Vertrag einbringen und sich Unklares schon vorab vom Notar erklären lassen.
SZ: Was ist zu beachten, wenn man direkt vom Bauträger kauft?
Sorge: Wer "von der grünen Wiese" kauft, sollte die Baubeschreibung genau prüfen und sich überlegen, wie er Haus oder Wohnung ausstatten will. Spätere Änderungen können teuer werden.
SZ: Auf welche Punkte sollte man im Kaufvertrag besonders achten?
Sorge: ...unbedingt auf eine Vereinbarung über die Erschließungskosten. Man sollte sich bei der Gemeinde erkundigen, welche Beträge ob und in welcher Höhe zu erwarten sind. Wichtig sind auch Regelungen zur Mängelhaftung. Käufer einer Wohnung sollten sich auch nach der Qualität der Verwaltung erkundigen, nach Wohngeldrückständen, Sonderumlagen und der Instandhaltungsrücklage.
SZ: Wer trägt welche Kosten?
Sorge: Die Kosten des Vertrags übernimmt normalerweise der Käufer, also Grunderwerbsteuer, Grundbuchamt und Notar. Die Kosten für die Löschung von Hypotheken und Grundschulden sind Sache des Verkäufers. Es können auch andere Regelungen getroffen werden. Diese können allerdings die Grunderwerbsteuer erhöhen.
SZ: Wie kann der Verkäufer sichergehen, dass der Käufer den Kaufpreis für das Grundstück bezahlen kann?
Sorge: Bei Zweifeln sollte man sich von der finanzierenden Bank die Darlehenszusage oder den Finanzierungsnachweis zeigen lassen. Wer Zweifel an der Bonität des Käufers nicht ausräumen kann, kann die Zahlung über ein Treuhandkonto beim Notar abwickeln.