Immobilienverkauf:Der Preis ist heiß

Am Markt regiert immer häufiger das Bieterprinzip: Wer am meisten zahlt, kriegt den Zuschlag. Was ein Haus oder eine Wohnung wirklich wert ist, kann nur ein Gutachter klären.

Von Berrit Gräber

Der Makler kann sich kaum retten vor Geboten. Das kleine Reihenhaus aus den Fünfzigerjahren steht zum Mindestpreis von 200 000 Euro zum Verkauf. Es ist zwar nur knapp 100 Quadratmeter groß, total sanierungsbedürftig, nur in Erbpacht zu haben. Aber es steht im Frankfurter Westend, einer beliebten Wohngegend. Am Ende kriegt es ein Interessent, der verdeckt stolze 390 000 Euro dafür geboten hat. Der höchste Preis gewinnt: Stehen Immobilien in begehrten Lagen zum Verkauf, dreht sich inzwischen immer öfter das Bieterkarussell. Wurde der Marktwert eines Objekts früher noch häufig von Gutachtern, Maklern oder dem Experten der örtlichen Bank taxiert, verlassen sich viele Verkäufer heute schlicht auf die Kräfte des Marktes. "Ob ein Kaufpreis weit über dem Verkehrswert lag, stellt sich immer öfter erst hinterher raus", betont Eva Reinhold-Postina, Sprecherin des Verbands privater Bauherrn (VPB).

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: