Hypo Real Estate:Der nächste Schuss

Die verstaatlichte Hypo Real Estate und das liebe Geld: Das fast kollabierte Institut benötigt frisches Geld - schon wieder. Und ein Ende ist immer noch nicht absehbar.

Es ist wie eine Sucht, und jetzt ist der nächste Schuss fällig: Die krisengeschüttelte Immobilienbank Hypo Real Estate (HRE) erhält vom Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (Soffin) weitere 1,85 Milliarden Euro.

Hypo Real Estate, Foto: AP

Wäre beinahe zusammengebrochen: der Immobilienfinanzierer HRE.

(Foto: Foto: AP)

Das frische Kapital soll in mindestens zwei Tranchen in die Kapitalrücklage der HRE eingezahlt werden, teilte das Institut mit. Damit wären bislang 7,85 Milliarden Euro des angemeldeten Kapitalbedarfs in Höhe von insgesamt zehn Milliarden Euro geflossen.

Die HRE rechne auch weiterhin mit einem Kapitalbedarf von insgesamt zehn Milliarden Euro für den Konzernverbund.

Plötzlich war der Chef weg

Der Soffin will über die abschließende Rekapitalisierung der Bank nach Abschluss des laufenden EU-Beihilfeverfahrens und der Einrichtung der beantragten Abwicklungsanstalt, einer sogenannten "Bad Bank" entscheiden. In diese "Anstalt in der Anstalt" ("Aida") will die HRE risikobehaftete Vermögenswerte von bis zu 210 Milliarden Euro auslagern.

Die HRE war nach der knapp verhinderten Pleite und Hilfen von mehr als 100 Milliarden Euro im Herbst vergangenen Jahres vollständig verstaatlicht worden. Der Konzern steckt noch immer tief in den roten Zahlen und sieht frühestens für 2012 eine Rückkehr in die Gewinnzone. Unter dem Strich häufte die HRE bis zum Jahresende 2009 ein Minus von rund 2,2 Milliarden Euro an. Erst vor wenigen Wochen war dem Institut auch noch der Chef abhanden gekommen. Axel Wieandt, der dem maroden Immobilienfinanzierer wieder auf die Beine helfen sollte, ging im Streit. Manuela Better führt nun - als Interimschefin - die Geschäfte.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: