Hohe Abschreibungen belasten Citigroup:Erneuter Milliardenverlust

Der US-Finanzkonzern Citigroup steckt weiter in tiefroten Zahlen: Auch im zweiten Quartal entstanden hohe Verluste. Das Ergebnis fiel jedoch nicht ganz so schlimm aus, wie Experten befürchtet hatten.

Der von der Kreditkrise schwer getroffene US-Finanzkonzern Citigroup hat nach erneuten hohen Abschreibungen zum dritten Mal in Folge einen Milliardenverlust erlitten. Das Minus fiel im zweiten Quartal mit 2,5 Milliarden Dollar (1,6 Mrd Euro) jedoch nicht so ganz groß aus wie von Experten befürchtet.

Die Citigroup trennt sich derzeit zur Bewältigung der Probleme durch die Finanzkrise von Unternehmensteilen im Gesamtwert von rund 400 Milliarden Dollar - das ist etwa ein Fünftel des heutigen Konzerns.

Notverkäufe und Entlassungen

Erst vor einer Woche verkaufte sie mit der Citibank ihr deutsches Privatkundengeschäft an die französische Genossenschaftsbank Crédit Mutuel. Dies habe einen Gewinn nach Steuern von rund vier Milliarden Dollar eingebracht. Die Bank plant bislang zudem die Streichung von mindestens 15.000 der weltweit rund 350.000 Stellen.

Wegen der Finanzmarktkrise musste die Bank zusätzlich mehr 7,2 Milliarden Dollar abschreiben, davon 3,5 Milliarden Dollar auf ihr Subprime-Engagement und 2,4 Milliarden Dollar auf durch Anleiheversicherer (Monoliner) abgesicherte Papiere.

Die Abschreibungen seien der Grund für den Ertragsrückgang, hieß es. Ansonsten seien die Erträge in allen Geschäftsbereichen weitgehend stabil gewesen.

Hoher Kapitalbedarf

Unterm Strich blieb im fortgeführten Geschäft ein Verlust von 2,2 Milliarden Dollar, nach 6,23 Milliarden Dollar Gewinn im Vorjahreszeitraum. Einschließlich des nicht fortgeführten Geschäfts lag der Verlust sogar bei 2,5 Milliarden Dollar oder 54 Cent je Aktie.

Die zu den größten US-Banken zählende Citigroup hatte bereits in den zwei Quartalen zuvor Verluste von insgesamt 15 Milliarden Dollar angehäuft. Ihre Abschreibungen und Werteinbußen wegen der Kreditkrise addieren sich mit den neuen Belastungen auf mittlerweile rund 50 Milliarden Dollar. Im Gegenzug verschaffte sich die Bank etwa 40 Milliarden Dollar dringend benötigtes frisches Kapital.

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