Haftpflichtversicherung:Ein Muss für jeden Haushalt

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Wer einen Schaden verursacht, trägt die Folgen. Das passiert häufiger, als Versicherungsmuffel wahr haben wollen: ein Ratgeber zum maßvollen Schutz.

Von Andreas Lohse

Schäden, die gedeckt sind

Ansprüche aus Mietsachschäden sind bei der Haftpflichtversicherung standardmäßig mitversichert - wenn etwa die brennende Kerze umkippt und nicht nur die eigene Wohnung abbrennt, sondern in der Folge auch noch die des Nachbarn verwüstet wird. Fällt bei der Montage im Bad der Spiegelschrank aus der Hand und zerstört das (mit gemietete) Handwaschbecken, ist dies auch ein Fall für die Haftpflicht; ebenso wenn jemand im Winter seine Streupflicht vernachlässigt und ein Passant böse ausrutscht.

Schäden, die nicht gedeckt sind

Nicht gedeckt sind dagegen Glasschäden, Defekte an Heizungsanlagen, Warmwasserbereitern, an Elektro- oder Gasgeräten. Ebenso ausgenommen sind vorsätzlich herbeigeführte Schäden sowie Abnutzung und Verschleiß.

Höhe der Versicherungssumme

Die pauschale Versicherungssumme für Personen- und Sachschäden sollte bei mindestens drei Millionen Euro liegen. Mietsachen sollten nach Ansicht der Stiftung Warentest mit 150.000 Euro gedeckt sein. Die Preise liegen zwischen knapp 50 und weit über 100 Euro.

Nutzen der Hausratsversicherung

Ein aufmerksamer Blick durch die Wohnung genügt, um zu ermessen, welche Werte sich da im Laufe der Zeit angesammelt haben. Die Hausratversicherung ersetzt - anders als die Haftpflicht - das eigene Hab und Gut bei Verlust und Zerstörung, beispielsweise durch Feuer-, Leitungswasser- und Sturmschäden sowie bei Einbruchdiebstahl bis zur vereinbarten Deckungssumme.

Unbedingt Preise vergleichen

Vor dem Abschluss einer Police lohnt auch hier der Vergleich: Die Preisunterschiede sind gewaltig. Dabei sollte die Versicherungssumme ausreichen, die Wohnung komplett neu einzurichten. Faustformel: Pro Quadratmeter veranschlagt man mindestens 600 Euro, für eine 80 Quadratmeter große Wohnung also rund 48.000 Euro.

Die meisten Gesellschaften arbeiten mit regional unterschiedlichen Tarifen. Für eine Deckungssumme von 50.000 Euro können beim günstigsten Anbieter 37 Euro pro Jahr fällig werden, beim teuersten 137 Euro, ermittelte die Stiftung Warentest. Dabei sollte man allerdings nicht an der falschen Stelle sparen, sondern die Summe aller in der Wohnung vorhandenen Werte akribisch ermitteln: Verschätzt man sich und liegt die Deckung unterhalb der tatsächlichen Werte, droht eine Unterversicherung. Dann regulieren die Versicherer den Schaden nur anteilig.

Erstattet wird im Schadensfall immer der Neuwert aller zerstörten oder entwendeten Gegenstände bis maximal zur Höhe der vereinbarten Versicherungssumme. Außerdem: für beschädigte Gegenstände die notwendigen Reparaturkosten, Kosten für das Aufräumen der Schadenstelle und den Abtransport von Resten, Reparaturkosten bei Gebäudeschäden durch Einbrüche und manches mehr. Während eines Umzugs sind die Sachen sowohl in der alten als auch in der neuen Wohnung versichert - der Schutz für die alte Wohnung erlischt erst nach zwei Monaten.

Häufig müssen Mieter bei Abschluss eines Mietvertrages unterschreiben, dass sie eine Hausrat- oder Haftpflichtversicherung abschließen. Das ist zwar sinnvoll; der Vermieter kann den Mieter dazu aber nicht zwingen.

Neutrale Hilfe

Die Stiftung Warentest bietet eine Analyse für Haftpflicht und Hausrat und nennt die günstigsten Versicherer (einzeln 11 Euro, beide 16 Euro). Tel. 01805-002467, Faxabruf 01805­88768210 (Bestellnr. M 0003).

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