Gribkowsky-Affäre:Das Geld ist weg

Der frühere BayernLB-Vorstand Gribkowsky hatte mehr als 20 Millionen Euro in Österreich versteckt - in der Privatstiftung "Sonnenschein". Jetzt ist er sein Vermögen los. Vorerst zumindest.

Mike Szymanski und Klaus Ott

Bis vor wenigen Wochen war Gerhard Gribkowsky, ehemaliges Vorstandsmitglied der Bayerischen Landesbank, ein reicher Mann. Mehr als 20 Millionen Euro betrug sein Vermögen, das er in einer Privatstiftung namens "Sonnenschein" in Österreich versteckt hatte. Jetzt sitzt der frühere BayernLB-Manager nicht nur in Untersuchungshaft, weil er bei Geschäften der Landesbank mit der Rennserie Formel 1 bestochen worden sein soll. Auch das viele Geld ist nun vorerst weg. Die Münchner Staatsanwaltschaft hat Gribkowskys Vermögen größtenteils beschlagnahmt.

Ex-BayernLB-Chef schockiert über Affäre Gribkowsky

Der frühere Risikomanager der BayernLB, Gerhard Gribkowsky soll bei Geschäften der Landesbank mit der Rennserie Formel 1 bestochen worden sein.

(Foto: dpa)

Mit Hilfe der österreichischen Behörden sei es gelungen, das Vermögen im Wert von mehr als 20 Millionen Euro zu arrestieren, berichtete Generalstaatsanwalt Christoph Strötz dem Landtag. Die Parlamentarische Kontrollkommission für die BayernLB hatte die Ermittlungsbehörde um Auskunft über den Stand des Verfahrens gegen Gribkowsky gebeten; Strötz kam daraufhin in den Landtag und erstattete Bericht.

Der Generalstaatsanwalt sagte, die österreichischen Behörden seien sehr kooperativ gewesen. Es sei gelungen, Gribkowskys Vermögen sehr schnell zu beschlagnahmen. Über seine Privatstiftung hatte der ehemalige BayernLB-Vorstand vor allem in Immobilien in Berlin und in Wertpapiere investiert. Das Vermögen stammt aus der Formel 1. Nachdem die BayernLB ihren früheren Anteil an der Rennserie verkauft hatte, waren über zwei Firmen auf Mauritius und in der Karibik 50 Millionen Dollar an Gribkowsky geflossen.

Das Geld hat der Manager dann, abzüglich eher moderater österreichischer Steuern, in seiner Stiftung angelegt. Die Staatsanwaltschaft vermutet, das sei Schmiergeld dafür gewesen, dass die Landesbank die Formel 1 zu billig verkauft habe. Neben Bestechlichkeit werfen die Strafverfolger Gribkowsky auch noch Veruntreuung von Vermögen der BayernLB und Steuerhinterziehung in Deutschland vor. Generalstaatsanwalt Strötz teilte dem Landtag außerdem mit, bei den Untersuchungen habe sich bisher "nichts Entlastendes" für Gribkowsky ergeben. Details über den Stand der Ermittlungen nannte Strötz nicht.

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