Glossar:ETF-Wortschatz

Von Index über Performance und Total Expence Ratio bis Wertpapierleihe: Alle wichtigen Begriffe, die bei der Investition in Exchange Traded Funds wichtig sind und das Verständnis für diese Anlageform erleichtern im Überblick.

Von Christiane Kaiser-Neubauer

Ein Index wie der Deutsche Aktienindex Dax ist der Referenzwert, den der jeweilige Fonds abbildet. Indizes gibt es etwa für Aktienmärkte, Anleihen und Rohstoffe.

ETF steht für Exchange Traded Funds. Das sind Fonds, deren Wertentwicklung einem Index folgt. Rechtlich handelt es sich um ein Sondervermögen. Die Fondsanteile werden über die Börse ge- und verkauft.

Geld-Brief-Spanne oder Spread ist die Differenz zwischen An- und Verkaufskurs im Verhältnis zum Marktpreis in Prozent. Ein hoher Spread deutet auf geringe Liquidität auf dem Markt hin.

Liquidität ist die Fähigkeit, ETF in Geld umwandeln zu können. Nur an liquiden Märkten können Anleger die Indexfonds jederzeit verkaufen. ETF sind so liquide wie ihr zugrunde liegender Index.

NAV oder Nettoinventarwert ist die Summe der Wertpapiere abzüglich der Verbindlichkeiten im ETF, geteilt durch die Anzahl der Anteilsscheine. Diese Kennzahl bezeichnet den Wert pro Anteil und wird täglich veröffentlicht.

Performance des ETF entspricht im Idealfall genau der Performance des jeweiligen Index. Aufgrund der Kosten für Kauf, Handel und Vermarktung der Fonds liegt meist eine Underperformance zur Benchmark vor. Die Tracking Differenz gibt die Höhe der Abweichung an. Fonds können den Index allerdings auch in Ausnahmefällen um einige Basispunkte schlagen.

Synthetische und physische replizierende ETF sind nach der Art der Indexnachbildung zu unterscheiden. Anleger können zwischen Fonds wählen, die genau die im Index befindlichen Aktien oder Anleihen in gleicher Gewichtung direkt kaufen (physisch) oder sich die Wertentwicklung per Tauschgeschäft (Swap) von einer Bank zusichern lassen, um eine möglichst identische Performance zu erreichen (synthetisch). Bei physischen ETF findet oft eine Wertpapierleihe statt. Die Fonds verleihen dabei gegen die Zahlung einer Gebühr Wertpapiere. Beide Replikationsmethoden weisen gewisse Risiken auf, da Gegenparteien ausfallen können. Die Fonds müssen dafür gewisse Sicherheiten vorhalten.

Total Expence Ratio (TER) umfasst neben den Verwaltungs- und Marketingkosten auch Gebühren für Vertrieb und Handel der Indexfonds. Eine ausschließliche Orientierung an der TER ist nicht zielführend, da sie wesentliche Elemente wie Maklerprovisionen, Steuern und Kosten für Swap-Transaktionen ausspart.

Tracking-Differenz zeigt die Abweichung der ETF-Rendite von der Index-Rendite am Ende eines Beobachtungszeitraumes. In der Kennzahl sind alle Werte vereint, die die ETF-Rendite beeinflussen. Je geringer die Tracking Differenz, desto besser ist die Performance des ETF zum Index. Die Tracking Differenz ist aufgrund der Fonds-Kosten in der Regel negativ. Erlöse aus der Wertpapierleihe oder Swap-Geschäften können dazu führen, dass der ETF besser abschneidet als sein Index.

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