Gerichtsurteil:Kunden drohen höhere Strom- und Gaspreise

Die Bundesnetzagentur hat die Kosten für die deutschen Strom- und Gasnetze zu niedrig kalkuliert. Zu diesem Schluss kam das Oberlandesgericht Düsseldorf. Auf die Kunden könnten nun Nachzahlungen zukommen.

Auf Strom- und Gaskunden in Deutschland könnten steigende Preisen zukommen. Hintergrund ist ein Urteil des Düsseldorfer Oberlandesgerichts.

Die Richter mussten entscheiden, ob die Bundesnetzagentur die Entgelte für die Nutzung der Strom- und Gasnetze richtig festgesetzt hat. Fast 300 Gas- und Stromnetzbetreiber wollen höhere Preise durchsetzen. Gegen die Praxis der Bonner Behörde hatten unter anderem Töchter der Versorger RWE, EnBW sowie E.ON geklagt.

Die Richter stießen sich an der Kalkulation der Netzagentur und urteilten zugunsten der Netzbetreiber. Die Agentur müsse höhere Ansätze berücksichtigen.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die Behörde kann Beschwerde gegen die Entscheidung beim Bundesgerichtshof einlegen. Ein Sprecher der Netzagentur sagte, man werde die schriftliche Urteilsbegründung abwarten und dann weitere Schritte prüfen.

Alle Gas- und Stromnetzbetreiber in Deutschland sind betroffen. Die Betreiber geben die Netzkosten an die Strom- und Gasversorger und diese über den Strom- und Gaspreis an die Endverbraucher weiter. Je nach Netzbetreiber könnte es um bis zu mehrere Millionen Euro pro Jahr gehen, teilte das Gericht mit. Auch die in der Vergangenheit zu wenig gezahlten Gelder könnten dann nachträglich auf den Strompreis aufgeschlagen werden, erklärte ein Sprecher des Gerichts.

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