Geplantes Gesetzespaket:Verbraucherschützer kritisieren Hilfspaket für Lebensversicherer

"Schlag ins Gesicht der Versicherten": Verbraucherschützer empören sich darüber, dass die Regierung Lebensversicherer unterstützen will. Das Nachsehen habe der Kunde.

Die Bundesregierung will Lebensversicherer mit einem Hilfspaket unterstützen - zu Lasten der Versicherten, kritisieren Verbraucherschützer. Der Chef des Bundes der Versicherten, Axel Kleinlein, sagte in der Passauer Neuen Presse: "Die Bundesregierung folgt dem lauten Schreien der Versicherungswirtschaft", das geplante Gesetzespaket sei ein "Schlag ins Gesicht der Versicherten".

Kernpunkt des Plans ist die von der Versicherungsbranche geforderte Änderung der Regeln, nach denen die Kunden bei Kündigung oder regulärem Ablauf zur Hälfte an den Bewertungsreserven beteiligt werden. Diese Sonderzahlung kann je nach Vertrag bis zu 15000 Euro betragen, die Versicherer müssten sie nicht mehr auszahlen, wenn die große Koalition ihre Vorhaben umsetzt.

Schlecht gehe es aber nicht den Unternehmen, sondern den Kunden, kritisieren die Verbraucherschützer. Auch die Opposition übte Kritik. Grünen-Politikerin Renate Künast sagte: "Dieses Paket hat nicht das Ziel, den versicherten Verbrauchern zu helfen, sondern hier wird eine Branche finanziell bedient".

Das Hilfspaket soll grundsätzlich eine faire Verteilung stiller Reserven der Versicherer zwischen Alt- und Neukunden beziehungsweise auslaufenden und bestehenden Verträgen sicherstellen. Der Branche zufolge beträfen die Einbußen nur eine kleine Kundengruppe. Ohne Neuregelung würde der Großteil der Versicherten zugunsten einer Minderheit bessergestellt.

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