Fußböden selbst verlegen:Mit Nut und Feder

Klicksysteme machen das Verlegen von Parkett und Laminat einigermaßen einfach. Dennoch ist manches zu beachten.

Stephanie Hoenig

Parkett und Laminat lassen sich ohne viel Aufwand selbst verlegen. Bei beiden Bodentypen müssen die vorgefertigten Platten nur noch zu einer Fläche zusammengefügt werden. Und die bereits vom Hersteller versiegelte Oberfläche bedarf nach dem Verlegen keiner besonderen Behandlung mehr - der Boden lässt sich sofort nutzen. Damit der Nachbar nicht auf der Matte steht, sollte aber auf jeden Fall eine Trittschalldämmung eingebaut werden.

Fußböden selbst verlegenParkett und Laminat

Ein gut verlegter Parkett macht alle glücklich.

(Foto: Foto: Pixelio)

Fertigparkett und Laminat werden zwar auf die gleiche Weise verlegt, sie unterscheiden sich aber hinsichtlich der verwendeten Materialien. "Bei Laminat handelt es sich um ein mit Melaminharz getränktes Dekorpapier, das auf einen Trägerwerkstoff, meist eine Spanplatte, geklebt wird", erklärt Dirk Petersen von der Verbraucherzentrale Hamburg.

Auf dem Dekorpapier können nicht nur Muster von Hölzern, sondern auch von Natursteinen oder Fliesen aufgedruckt sein. Fertigparkett besteht dagegen aus Holz und Holzwerkstoffen. Es ist aus mehreren Schichten aufgebaut.

"Als Verlegetechnik eignet sich für Heimwerker die schwimmende Verlegung", sagt Hans-Jochen Bretschneider, Trainer bei der Deutschen Heimwerker-Akademie in Köln. "Schwimmend verlegt" bedeutet, dass die einzelnen Elemente eine zusammenhängende Platte bilden.

Diese hat keinen Kontakt zum Untergrund und wird nicht mit ihm verklebt. "Früher wurden bei schwimmender Verlegung Fertigelemente an Nut und Feder zusammengesteckt und mit Weißleim zu einer Platte verklebt", erklärt Bretschneider. Damit keine Fugen zwischen den einzelnen Elementen entstanden, mussten diese nach dem Verleimen verspannt werden.

Lesen Sie auf der nächsten Seite, wie sich moderner Laminat verlegen lässt.

Mit Nut und Feder

Heute dominieren bei den Angeboten Klicksysteme, bei denen Nut und Feder der Bohlen eine spezielle Formung haben. Die Elemente werden ohne Leim verzahnt. Da Leimen und Spannen entfallen, spare man Zeit.

Zum Verlegen ist relativ wenig Werkzeug notwendig: Hammer, Zugeisen, Schlagklotz, Metermaß und Stichsäge reichen nach Angaben des Trainers aus.

"Bevor der Do-it-Yourselfer mit dem Verlegen beginnt, sollte er sich den Unterboden genau ansehen", rät Bretschneider. Unebenheiten müssen ausgeglichen und Risse ausgespachtelt werden. Schwimmend verlegen lassen sich Fertigparkett und Laminat auf Holzböden, ebenen Bodenbelägen und Estrich.

Laminatböden und Fertigparkett werden mit integrierter Trittschalldämmung angeboten. Diese schont nicht nur die eigenen Nerven, sondern sichert auch den Frieden mit den Nachbarn. Denn Laminat hat eine harte Oberfläche: Die Schritte dröhnen. Die integrierte Dämmung dämpft diesen Schall.

Wenn's zu laut wird, kann es an die Miete gehen

Fehlt eine Trittschalldämmung, kann der Heimwerker mit Rippenpappe, Schaumvlies, Gummi oder Kork nachhelfen, rät die Stiftung Warentest in Berlin. Dieses Material sollte nach Angaben Bretschneiders mindestens fünf bis sechs Zentimeter dick sein.

Soll der neue Boden auf Holz verlegt werden, rät er zu einer Holzfaserdämmstoffplatte. Dadurch schwinge der Holzboden weniger. Um den Trittschall außerdem zu verringern, sollte zwischen den Wänden und dem Boden ein Spalt von ungefähr einem Zentimeter bleiben. Dieser Spalt gewährleistet auch, dass der Belag plan bleibt - auch wenn das Holz arbeitet. Eine Fußbodenleiste verdeckt die Dehnfuge optisch.

"Bevor man beginnt, Parkett oder Laminat zu verlegen, sollte in einer Mietwohnung das Einverständnis des Vermieters vorliegen", rät Ulrich Ropertz vom Deutschen Mieterbund in Berlin. Denn bei unzureichender Trittschalldämmung dürften die Bewohner der angrenzenden Wohnungen ihre Miete mindern. Den Schaden hat dann der Vermieter.

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