Förderprogramme:"Wir haben uns für die Vielfalt entschieden"

Markus Merzbach, Vertriebsexperte für wohnungswirtschaftliche Förderprogramme, geht im Interview auf wichtige Aspekte bei diesen ein.

Interview:

SZ: Kennen Sie die Unterschiede zwischen den Förderprogrammen 151, 152 oder 430, 431?

Merzbach: Natürlich. Damit der Kenntnisstand überall gleich hoch ist, schulen wir derzeit mit bis zu 20 Experten die Bankmitarbeiter, Energie- und Finanzierungsberater.

SZ: Es gibt sechs KfW-Effizienzhäuser von Nummer 55 bis 130. Warum geht es denn nicht auch mit weniger Programmvariationen?

Merzbach: Es war nötig, unsere Programme an die neuen gesetzlichen An-forderungen anzupassen. Wir haben uns für die Vielfalt entschieden, um die Här-ten der Energieeinsparungsverordnung (EnEV) 2009 abzufedern. Zudem bieten wir auch das Effizienzhaus 130 (vorher: 100) noch bis zum 30. Juni 2010 an.

SZ: Wer berät mich denn kostenlos bei der KfW über das Internet hinaus?

Merzbach: Die wohl beste Möglichkeit bietet den Interessenten unser Info-Center. Erreichbar ist es unter der Telefonnummer 01801-335577. Die Mitarbeiter, die dort beraten, sind geschulte Kollegen. Es gibt gezielte Informationen zu Anfragen, aber auch die Möglichkeit der allgemeinen Beratung. Wir versenden für einen ersten Überblick Merkblätter und Flyer. In Berlin, Frankfurt und Bonn gibt es zudem KfW-Beratungszentren.

SZ: Können die Hausbanken mit relativ geringen Gewinnmargen bei der schwierigen Materie überhaupt qualifizierte Auskunft geben?

Merzbach: Die Marge ist auskömmlich. Es ist für die Hausbank ein unkompliziertes Produkt, das ohne großen Aufwand verkauft werden kann. Häufig ver-geben die Banken noch einen zusätzlichen Kredit, wenn das KfW-Darlehen nicht ausreicht.

SZ: Die neue EnEV fordert ab 1. Oktober 2009 gegenüber der Verordnung von 2007 eine Steigerung der Energieeffizienz um etwa 30 Prozent. Lohnen sich die zusätzlichen Investitionen für den Hauseigentümer?

Merzbach: Das muss natürlich jeder für sich entscheiden. Wie es sich rein monetär verhält und entwickelt, kann niemand seriös vorhersagen. Wir fragen unsere Kunden häufig, was sie durch ihre Sanierung erreichen wollen. Den Wert ihrer Immobilie steigern? Die Wohnqualität verbessern? Energie einsparen und die Umweltbelastungen reduzieren? Wenn der Kunde das bejaht, ist die energieeffiziente Sanierung etwas für ihn.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: