Flüchtlinge:Schwierige Integration

Die Integration von Flüchtlingen in den Wohnungsmarkt kommt in deutschen Groß- und Universitätsstädten nur langsam voran. Es fehle an preisgünstigen Wohnungen, und auch die Leerstandsreserven in den Kommunen seien weitgehend aufgebraucht, wie aus einer Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hervorgeht. Ohne die Initiative privater Wohnungseigentümer wären die Schwierigkeiten demnach noch größer.

Die Analyse stützt sich auf Fallstudien aus zehn Kommunen, darunter Köln, Mainz und Hannover. Demnach sind kommunale Wohnungsunternehmen zwar wichtigster Partner bei der Wohnungsversorgung von Flüchtlingen, vielfach aktivierten aber auch Privateigentümer bisher unbenutzten Wohnraum für Flüchtlinge.

Allerdings seien Spektrum und Motivation privater Anbieter sehr breit. So gebe es Eigentümer, die gezielt Flüchtlinge unterstützen wollten. Andere wollten Profit mit einer instandsetzungsbedürftigen Wohnung oder Immobilie erwirtschaften und vermieteten zum Beispiel einzelne Zimmer an alleinstehende Männer. Von jedem verlange der Vermieter den maximalen Betrag, den das Jobcenter dann übernehme. Vor allem in Städten mit angespannten Wohnungsmärkten nutzten private Anbieter die Tatsache aus, dass Flüchtlingen fast jede Wohnung besser erscheine als eine Gemeinschaftsunterkunft.

Wie die Studie weiter zeigt, bleibt die möglichst gleichmäßige örtliche Verteilung der Flüchtlinge meist Wunschdenken. Gemeinschaftsunterkünfte entstünden nur selten in Wohngebieten mit einer einkommensstarken Bevölkerung. Dort fehlten sowohl günstige Wohnungen als auch freie Grundstücke, um neuen Wohnraum zu schaffen. Auch stoße die Unterbringung von Flüchtlingen in den Gebieten "teilweise auf Vorbehalte".

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