Finanzkrise:Citigroup lechzt nach frischem Kapital

Im Geschäft mit Immobilienkrediten hat die Citigroup Milliarden verzockt. Jetzt braucht Amerikas größte Bank dringend frisches Geld - und wirft ein gigantisches Aktienpaket auf den Markt.

Die Citigroup hat Vorzugsaktien im Wert von sechs Milliarden Dollar verkauft, um die Milliarden-Belastungen aus der Kreditmarktkrise abzufedern. Die Papiere sollen über zehn Jahre mit einer Dividendenzahlung von 8,4 Prozent ausgestattet sein, wie aus Daten der International Financing Review hervorgeht, einer Tochter von Thomson Reuters.

Tausende Stellen fallen weg

Damit hat die größte US-Bank seit November durch Kapitalmaßnahmen 36 Milliarden Dollar in ihre Kassen geholt. Das Geld soll helfen, die mehr als 45 Milliarden Dollar an Verlusten und Abschreibungen aufzufangen, die in den vergangenen Monaten aufgelaufen sind.

Erst am Freitag hatte die Bank bei der Vorstellung ihrer Zahlen für das erste Quartal neue Belastungen im Zuge der Finanzkrise von 16 Milliarden Dollar öffentlich gemacht. Zur Bewältigung der Krise sollen unter anderem weitere 9000 Stellen wegfallen und Randbereiche verkauft werden.

Die Bank beschäftigt weltweit fast 300.000 Mitarbeiter. Mit dem neuen Job-Abbau fallen insgesamt mehr als 13.000 Arbeitsplätze weg.

Die 1998 aus der Verschmelzung von Citicorp und Travellers Group entstandene Citigroup ist die Bank, die weltweit am stärksten im Krisensumpf steckt. Nicht zuletzt wegen massiver Fehlspekulationen mit US-Ramschhypotheken summieren sich Abschreibungen und Belastungen aus erhöhter Risikovorsorge seit Mitte 2007 mittlerweile auf rund 45 Milliarden Dollar.

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