Finanzen kompakt:Glückwunsch aus Berlin

Die Bundesregierung lobt eifrig die US-Finanzmarktreform. Außerdem: Die Staatsanwaltschaft wertet die Razzia bei der CS Group schon mal als Erfolg und die Bank of America macht dicke Gewinne.

Die Bundesregierung hat die US-Finanzreform als "erfreuliches und positives Signal" begrüßt. Die vom Senat verabschiedete Finanzmarktreform bewege sich im Rahmen der Empfehlungen der in der G20 zusammengeschlossenen wichtigsten Wirtschaftsnationen, sagte ein Sprecher des Finanzministeriums.

Schönes Wetter am Reichstag

Die Bundesregierung findet warme Worte für die Amerikaner: Die Verabschiedung der US-Finanzmarktreform ist ein "erfreuliches und positives Signal".

(Foto: dpa)

Ein Vergleich mit den Plänen in Europa und Deutschland sei aber nicht in jedem Fall möglich. "Aufgrund der unterschiedlichen Spezifika des US-amerikanischen Bankensystems im Vergleich zum europäischen ist es jetzt schwer möglich, eins zu eins die Dinge zu vergleichen."

Entscheidend sei die gleiche Zielrichtung im Sinne der G20-Beschlüsse. Die US-Finanzmarktreform sieht unter anderem schärfere Regeln für Finanzinstitute vor sowie mehr Macht für staatliche Kontrolleure und einen besseren Verbraucherschutz.

Staatsanwaltschaft lobt die eigene Razzia

Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf ist bei ihrer Steuer-Razzia bei der Credit Suisse nach eigenen Angaben fündig geworden. "Wir sind mit dem Erfolg der Durchsuchungen sehr zufrieden", sagte ein Sprecher der Ermittlungsbehörde.

Neben einer großen Menge von Computer-Daten seien deutlich mehr als 100 Umzugskartons mit Unterlagen sichergestellt worden. Die Auswertung werde wochenlang dauern. 150 Ermittler und Steuerfahnder waren seit Mittwoch in den 13 Credit-Suisse-Filialen in Deutschland zugange. In der Deutschland-Zentrale der Schweizer Großbank in Frankfurt werde die Durchsuchung erst am Montag abgeschlossen, sagte der Sprecher. "Da haben wir mengenmäßig auch am meisten gefunden."

Die Behörden erhoffen sich Erkenntnisse darüber, welche Mitarbeiter der Großbank deutschen Kunden geholfen haben, denen Steuerflucht vorgeworfen wird. Das Land Nordrhein-Westfalen hatte im vergangenen Jahr eine CD mit Bankdaten deutscher Kunden gekauft, auf deren Basis rund 1100 Ermittlungsverfahren in ganz Deutschland eingeleitet wurden.

Bisher laufen die Ermittlungen wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung gegen Unbekannt. Auf der CD befand sich unter anderem eine Powerpoint-Präsentation. Sie enthält der Staatsanwaltschaft zufolge eine Art Anleitung für die Banker, wie Vermögen am Fiskus vorbei ins Ausland geschleust werden kann.

Sonderprüfung bei der NordLB

Die Finanzaufsichtsbehörde Bafin hat eine Sonderprüfung bei der Nord/LB in Hannover angeordnet. Die Behörde reagiere damit auf einen Betrugsfall, bei dem die viertgrößte deutsche Landesbank bei betrügerischen Exportfinanzierungsgeschäften einen Schaden in Millionenhöhe erlitten hatte.

Untersucht werden sollten die Risikokontrolle und das Beteiligungsmanagement der Bank. Ein Sprecher der Nord/LB wollte dazu keine Stellungnahme abgeben.

Betrogen wurde die schweizerische Skandifinanz Bank AG, die über eine Luxemburger Gesellschaft zu 100 Prozent der NordLB gehört. Die Verdächtigen sollen bei der Finanzierung eines Exportgeschäfts falsche Angaben gemacht haben. Die NordLB hatte dadurch Belastungen in Höhe von 134 Millionen Euro bewältigen müssen.

Bank of America macht satte Gewinne

Die Bank of America hat im zweiten Quartal einen Gewinn von 3,1 Milliarden Dollar eingefahren. Je Aktie wies die US-Großbank am Freitag ein Plus von 27 Cent aus. Damit wurden die Erwartungen der Analysten übertroffen, die im Schnitt mit einem Plus von 22 Cent je Aktie gerechnet hatten.

Die Einahmen beliefen sich auf 29,45 Milliarden Dollar. Die Aktie stieg vorbörslich um 1,9 Prozent. Einer Studie zufolge ist die US-Großbank das kapitalstärkste Institut der Welt.

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