Finanzberatung:Kick den Kickback

Lieber direkt ein Honorar zahlen anstelle der verhassten Provisionen: Die Finanzkrise verändert das Denken der Sparer, wie jetzt eine Studie herausgefunden hat.

Markus Zydra

Immer mehr deutsche Sparer wollen für ihre Finanzberatung direkt ein Honorar bezahlen. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von TNS Sofres im Auftrag von Fidelity International.

Traditionell wird die Finanzberatung bei Banken durch Verkaufsprovisionen finanziert, etwa dem Ausgabeaufschlag und einem Teil der Managementgebühr (Kickback). Durch die Finanzkrise wurde jedoch deutlich, dass bei der Provisionsberatung ein Interessenskonflikt besteht: Der Kunde weiß nie, ob der Finanzberater das Investmentprodukt wegen der Provision oder aufgrund der Eignung für den Kunden empfiehlt. Bislang macht der Vermögensanteil der Honorarberatung in Deutschland rund ein Prozent aus.

Banken haben immer argumentiert, die Deutschen wollten am Schalter kein Geld für die Beratung bezahlen. Die repräsentative Umfrage zeigt jedoch, dass über die Hälfte der Befragten dazu bereit wären, in anderen europäischen Staaten ist die Bereitschaft ähnlich hoch. Befragt wurden 9000 Anleger in elf Ländern. Die Bundesbürger setzten auch nach der Finanzkrise auf eine intensive Anlageberatung, so das Umfrageergebnis weiter, sie seien aber deutlich kritischer und fordernder geworden.

© SZ vom 14.04.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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